Hilari in den Startlöchern

Stefan Salzmann | 
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Bald ist es wieder so weit: Der Hilari steht in den Startlöchern und wird bestimmt wieder so farbenfroh wie auf diesem Bild aus dem vergangenen Jahr. Bild: Selwyn Hoffmann

Der Startschuss zum diesjährigen Hilari steht kurz bevor. Ob und, wenn ja, wie die verschiedenen Gemeindepräsidenten teilnehmen, haben die «Schaffhauser Nachrichten» in Erfahrung gebracht.

Heute Abend hat das Warten ein Ende. Zumindest in Flurlingen. Denn dort beginnt mit dem Auftritt der Ältesten nach der Gemeindeversammlung der diesjährige Hilari. Auch wenn der offizielle Startschuss mit dem Einläuten «erst» am Donnerstagabend um 19 Uhr über die Bühne geht. Aber auch mit der Startzeit morgen Abend sind die Flurlinger den beiden anderen Gemeinden Feuerthalen mit Langwiesen und Laufen-Uhwiesen bezüglich des Einläutens des Hilaris voraus.

In Laufen-Uhwiesen ist der Start zum Einläuten auf 4.30 Uhr in der Nacht auf Freitag angesetzt. In Feuerthalen-Langwiesen geht es bereits eine halbe Stunde früher los. Wobei auch in diesen beiden Hilari-Gemeinden der vorgezogene Startschuss mit Schülervorführungen gelegt wird, am Mittwoch- und Donnerstagabend jeweils in Feuerthalen und am Donnerstag- und Freitagabend in Laufen-Uhwiesen.

Geht es nach Serge Rohrbach, Gemeindepräsident von Laufen-Uhwiesen, fängt der Startschuss zum Hilari in seiner Gemeinde sogar schon im Dezember an: «Die unentgeltliche Abgabe eines Christbaums pro Haushalt an die Dorfbevölkerung ist für mich der inoffizielle Beginn des Hilaris», sagt Rohrbach. Der Gemeindepräsident wird im Gegensatz zu seinen zwei Pendants der beiden anderen Gemeinden aber nicht am diesjährigen Hilari teilnehmen: «Ich bin nicht der Typ, der freitags und samstags in den Festbeizen unterwegs ist», sagt Rohrbach und betont, dass er an diesem Wochenende sowieso beruflich unterwegs sei. Dass ihm dies von der Dorfbevölkerung negativ ausgelegt werden könnte, glaube er nicht.

Aktiv im Hilariverein mit dabei

Anders sieht dies bei Jürg Grau, dem Gemeindepräsidenten von Feuerthalen, aus. Zwar weilt er aktuell noch in Malaysia in den Ferien, doch wird er am Wochenende zurück sein. Er schreibt: «Ich freue mich darauf, am Wochenende am Hilari wieder in Feuerthalen und in Langwiesen zu sein.» Es sei wohl etwa sein vierzigster Hilari, den er miterleben dürfe. Dreissig Jahre davon spielte Grau in der Hilarimusik mit.

Auf eine ähnlich hohe Anzahl Teilnahmen kommt auch der Gemeindepräsident von Flurlingen, Gilbert Bernath. Dieser ist auch heute noch aktiv im ortsansässigen Hilariverein tätig und freut sich besonders auf das bevorstehende Wochenende. Er nimmt seit mehr als dreissig Jahren teil. «Ich wohne seit 1982 im Dorf, und ich kann mich nicht daran erinnern, mal einen Hilari verpasst zu haben», sagt Bernath lachend.

«Alkoholleichen wollen wir keine haben.»

Gilbert Bernath, Gemeindepräsident Flurlingen

Auch Rohrbach hat einige Austragungen miterlebt. «Ich war schon zehn- bis zwölfmal an den Umzügen mit dabei, als die Kinder noch klein waren.» Und auch wenn er an der diesjährigen Austragung fehlt, ist ihm der Brauch für das Dorf wichtig. «Dieser geschichtliche und traditionelle Anlass soll noch lange weiter bestehen. Die Unterstützung vonseiten der Gemeinde wird immer da sein», versichert er.

Neu ist der traditionelle Brauch des Hilaris jedes Jahr für die Neuzuzüger. Diesbezüglich sind sich die drei Gemeindepräsidenten einig und legen diesen ans Herz, den Hilari in ihrer Gemeinde anschauen zu gehen. Vor allem auch deshalb, weil es eine gute Möglichkeit sei, um mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ins Gespräch zu kommen.

Als Amtsinhaber am Hilari

Ins Gespräch kommen wollen auch die beiden anwesenden Gemeindepräsidenten Grau und Bernath. Dies aber vor allem als Privatpersonen am Hilari. Trotzdem sind sie für Gespräche mit der Dorfbevölkerung in Bezug auf Gemeindethemen nicht verschlossen. Grau sagt: «Selbstverständlich bin ich auch am Hilari für die Einwohnerinnen und Einwohner in meiner Rolle als Amtsinhaber da.» Schliesslich habe man als Gemeindepräsident den Bürgern zur Verfügung zu stehen. Dies sieht auch Bernath so: «Auch an solchen Anlässen ist man immer auch ein wenig als Amtsinhaber mit dabei.» Und trotzdem wird man auch den Gemeindepräsidenten von Flurlingen verkleidet antreffen, obwohl er noch nicht wisse, was für ein Kostüm es dann sein werde, so Bernath. Das Verkleiden, die abgelegten Hemmungen und die Ausnahmesituation während dieser Tage verstehen ein paar wenige auch immer wieder als Einladung, um für Tumulte zu sorgen. Dass genau dies nicht passiert, darauf vertrauen die drei Gemeindepräsidenten. Während Grau darauf hofft, dass der Hilari friedlich, ruhig und gemütlich über die Bühne geht, ist Rohrbach der Meinung, dass untereinander viel Verständnis und eine gewisse Toleranz an den Tag gelegt werden müsse. Wenn diese aber eine kritische Grenze überschreite, gehe das nicht. Bernath wird hier deutlicher: «Alkoholleichen wollen wir keine haben.»

 

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