Der «eiserne Karl» - Sport-Prominenz in Benken

Schaffhauser Nachrichten | 
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Karl Frehsner, einst Erfolgstrainer der Schweizer Ski-Nationalmannschaft, hat die 1. August-Rede in Benken gehalten und dabei viele Parallelen zum Sport aufgezeigt.

Etwas ungewöhnlich war die Dekoration des 1.-August-Rednerpults vor dem Schützenhaus in Benken: ein Paar Ski und Skistöcke. Aber ebenso ungewöhnlich war der Redner an der Bundesfeier, organisiert vom Weinbauverein Benken, der gleichzeitig das Jubiläum seines zwanzigjährigen Bestehens feierte: Karl Frehsner, einst Erfolgstrainer der Schweizer Ski-Nationalmannschaft während 17 Jahren.

Der Österreicher, seit einem halben Jahrhundert in Dietikon im Limmattal lebend, ist auch heute mit seinen 79 Jahren noch jener «eiserne Karl», der seine Autobiografie mit «Der Wille allein entscheidet» betitelte. Über diesen Willen, aus den Athleten aus den vier Schweizer Landesregionen mit so unterschiedlichen Kulturen ein siegreiches Team zu formen, sprach er denn auch in Benken. Es war ein geraffter Lebensrückblick des Mannes, der vor fünfzig Jahren beschloss, «hier im freien Land der Berge will ich bleiben», und sich seitdem nie als Ausländer gefühlt habe. In diesem Land gebe es viel zu bewahren: das, was am 1. August gefeiert werde, aber ebenso den multikulturellen Charakter. Natürlich zeichnete Frehsner viele Parallelen zum Sport: Gegner, die man achtet und respektiert. Oder: Der Sport verlange von den Athleten neben der Leistung auch Anpassung und Unterordnung.

Als Trainer, der eigentlich ein Brückenbauer sei, bedeute dies: «Im richtigen Augenblick das Richtige tun», um «aus Individualisten eine Gemeinschaft zu formen». Auf Lorbeeren («Ich durfte die beste Skination der Welt zusammenschweissen») ruht sich ein «eiserner Karl» allerdings nicht aus. Und so mahnte er zum Schluss mit einer alten Sportweisheit die Zuhörerschaft an der Bundesfeier in Benken vor lähmender Selbstzufriedenheit: «Wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf, gut zu sein.» 

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