Weinländer Spargelernte läuft auf Hochtouren

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Im Flaacherfeld werden zurzeit Bleich-spargeln gestochen. Bild: Roland Müller

Der bleiche und der grüne Spargel können jetzt dank den günstigen Witterungsbedingungen geerntet werden. Auf dem Markt kann sich der einheimische Spargel dank seiner guten Qualität behaupten.

Der Grün- und der Bleichspargel gehören in der Schweiz zu den beliebtesten Frühlingsgemüsearten. 2017 kamen landesweit knapp 11 000 Tonnen Spargeln (6333 Tonnen Grün- und 4643 Tonnen Bleichspargel) auf den Tisch. Davon stammen allerdings nur 780 Tonnen (7,2 Prozent) aus dem Inlandanbau. Unterdurchschnittlich klein ist dabei der Inlandsanteil bei den grünen mit 5,6 Prozent (357,8 Tonnen), während die inländische Bleich­spargel mit 9,3 Prozent (431,7 Tonnen) in der Gunst der Konsumenten deutlich ­höher liegt.

Die Anbaufläche ist geschrumpft

Es gilt auch zu beachten, dass es für diese Gemüseart keinen Grenzschutz gibt. Die Inlandsproduktion steht folglich direkt in der Konkurrenz mit der Importware, welche schon ab Januar oftmals zu Tiefstpreisen eingeführt wird. Trumpfen können die Schweizer Spargeln mit ihrer Frische und der Qualität, welche die Importware bei langen Transportwegen aus Übersee kaum gewährleisten kann.

Rund 3800 Tonnen wurden 2017 aus Spanien, 1450 Tonnen aus Deutschland und 1000 Tonnen aus Italien eingeführt. Aus den amerikanischen Ländern Mexiko, Peru sowie aus den USA kamen knapp 2500 Tonnen.

Die Spargelanbaufläche ist im Kanton Zürich zwischen 2010 und 2016 von knapp 63 auf rund 100 Hektaren angewachsen. Im Jahre 2017 hat sie erstmals abgenommen und beträgt nun wieder 95,62 Hektaren.

Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich auch im Weinland ab, wo die Fläche zwischen 2010 und 2016 von 33,66 Hektaren auf 54,12 Hektaren angestiegen war. 2017 wurden im Weinland Spargeln auf 51,02 Hektaren angebaut. Dabei sind Flaach mit über 20 Hektaren und Oberstammheim mit 12,59 Hektaren die grössten Spargelanbaugemeinden. Das Weinland hat an der gesamtschweizerischen Anbaufläche einen Anteil von 13,7 Prozent.

Doch hinter diesem Spargelanbau stecken viel Handarbeit und viele Arbeitsstunden, was sich letztlich auch in den Verkaufspreisen widerspiegelt. Entsprechend den Zahlen aus Erfahrungsgruppen verzeichnet man beim Anbau von Grünspargeln pro Hektare einen Aufwand von 750 bis 800 Stunden, und bei den Bleichspargeln liegt dieser bei 1600 bis 1700 Stunden, sofern man sämtliche Arbeiten bis zur vollständigen Vermarktung selbst ausführt. Das heisst: In jedem Kilogramm Schweizer Bleichspargel stecken 15 bis 20 Minuten Handarbeit.

Frisch vom Feld auf den Teller

Dieser enorme Arbeitsaufwand fällt an, obwohl bei den grösseren Produzenten vielfach auch die modernste Technologie für das Ablängen und das Sortieren eingesetzt wird. Während bei den Grünspargeln mit einer Ernteleistung von bis rund 20 Kilogramm pro Stunde gerechnet werden kann, sinkt diese beim Bleichspargel auf 8,3 Kilogramm. Vollerträge können aber nur bei optimalen Verhältnissen erreicht werden. Ernte läuft auf Hochtouren

Das warme Wetter begünstigt das Wachstum der Spargeln. Dabei gilt es zu beachten, dass es sich sowohl beim Bleich- wie auch beim Grünspargel um botanisch dieselbe Pflanze handelt. Während der Bleichspargel, welcher ausschliesslich im Erdinnern des Dammes heranwächst, mit gezielten Abdeckungen im Wachstum etwas gesteuert werden kann, ist es beim Grünspargel deutlich schwieriger. Stimmt das Wetter, so schiesst er aus dem Boden und kann bereits nach einem Tag die gewünschte Schnittlänge erreichen, sodass täglich geschnitten werden kann. Beim Bleichspargel erfolgt die Ernte, wenn die Spargelspitze an der Oberfläche zu sehen ist. Er wird dann auf einer Tiefe von 25 bis 30 Zentimetern im ­Bodeninnern gestochen.

Nach dem Schneiden und Stechen gelangen die Spargeln sofort in die Verarbeitung, wo sie gewaschen, sortiert, konfektioniert und für den Verkauf bereitgestellt werden. So kommen die einheimischen Spargeln ohne lange Transportwege und innert weniger Stunden frisch vom Feld auf den Teller.

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