Andelfingen vor Rafz und Marthalen

Mark Gasser | 
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Die Fahrgastfrequenzen entlang der Linie S 29 sind tiefer als jene zwischen Schaffhausen und Winterthur (hier Marthalen) oder Rafz/Eglisau. Am meisten Fahrgäste weist im Weinland der Bahnhof Andelfingen auf. Archivbild: Mark Gasser

Andelfingen führt vor Rafz die Hitliste der täglichen Fahrgäste der Bahnhöfe im Weinland und im Rafzerfeld an. Die wenigsten Fahrgäste hat die Haltestelle Thalheim-Altikon mit täglich 165.

Einer Anfrage im Zürcher Kantonsrat sei dank, publizierte die Zürcher Regierung in ihrer Antwort die Fahrgastzahlen aller ­S-Bahn-Haltestellen. Wenngleich diese noch aus dem Jahr 2014 stammen, geben sie doch einen guten Überblick über die Frequenzen an den Bahnhöfen in der Region. Die Zahlen zum Jahr 2016 seien von den SBB noch nicht ausgewertet, so die Regierung in ihrer Antwort.

In der Statistik zeigt sich, dass der S-Bahnhof Andelfingen bei den Frequenzen mit je über 1200 Ein- und Aussteigern (total 2459 Fahrgäste) obenaus schwingt, gefolgt von Rafz (1995 Fahrgäste total) und Marthalen (1876). Die weiteren Fahrgastzahlen: Eglisau hat im Schnitt täglich 1786 Fahrgäste, Henggart 1693, Hüntwangen-Wil 1355, Stammheim 636, Ossingen 510, das Schloss Laufen am Rheinfall 321. Schlusslicht ist der Bahnhof Thalheim-Altikon mit gerade einmal 165 Fahrgästen.

Die Anfrage von Judith Anna Stofer (AL) zielte eigentlich auf die Realisierbarkeit des Projekts «S-Bahn 2G» ab, der S-Bahn zweiter Generation, welche noch höhere Kapazitäten abdecken und eine «äussere Express-S-Bahn» sowie eine «innere S-Bahn» umfassen würde. Ein erster Umsetzungsschritt ist für 2030 geplant.

Diesbezüglich reagiert die Regierung mit verhaltenem Optimismus: Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) habe das fertige Konzept «S-Bahn 2G Ausbauschritt 2030» eingereicht im Hinblick auf den zweiten Ausbauschritt der Bahninfrastruktur (2030). Dieser wurde mit der Vorlage betreffend Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur (Fabi) 2014 angenommen und soll 2019 beschlossen werden.

Die grössten Engpässe seien in den Korridoren Zürich–Winterthur und Zürich–Uster–Rapperswil zu erwarten, so die Regierung in ihrer Antwort. Derzeit stünden beim Bund je ein Gesamtkonzept für rund sieben und eins für höchstens zwölf Milliarden Franken zur Diskussion. «Bei der ersten Variante liessen sich nur wenige Ziele des vom ZVV eingereichten Konzepts umsetzen», so der Regierungsrat Bezug nehmend auf «S-Bahn 2G Ausbauschritt 2030». Bei der zweiten Variante könnten jedoch die meisten Ziele erreicht werden, sofern der Ausbau des Bahnhofs Stadelhofen neben dem Brüttener Tunnel ebenfalls Bestandteil des Gesamtkonzepts sei. Die Regierung setze sich beim Bund mit Nachdruck für die Verwirklichung dieser Ausbauten ein.

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