Noch kein Entscheid zu Postverbleib

Mark Gasser | 
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Wie geht es mit den Poststellen im Weinland weiter? Bild: Key

Der Kampf ums Überleben der Poststellen hat in zwei Weinländer Gemeinden begonnen.

Die Poststelle in Feuerthalen wurde nach Fertigstellung des Neubaus an der Schützenstrasse am 9. Januar 2017 wiedereröffnet – nach anderthalb Jahren Betrieb im Provisorium. Nach gut einem halben Jahr kann die Post eine erste Bilanz ziehen: «Seither liegen die Kundenzahlen auf dem Niveau der Vorjahre», erklärt Markus Werner, Sprecher Postnetz Region Ost. Trotz der verbesserten Parkplatzsituation konnte die Post seit der Inbetriebnahme der neuen Räumlichkeiten noch keine Steigerung der Kundenfrequenz beobachten. «Es sind allerdings noch Bauarbeiten in der näheren Umgebung im Gang. Wir sind überzeugt, dass nach Abschluss der Umbauarbeiten die Kundenzahlen auf der Poststelle ansteigen werden.»

«Wir sind überzeugt, dass nach Abschluss der Umbauarbeiten die Kundenzahlen ansteigen werden.»

Markus Werner, Sprecher Postnetz Region Ost, zur neuen Poststelle Feuerthalen

Im Gegensatz zur Poststelle in Feuerthalen gehören die beiden Poststellen in Marthalen und in Oberstammheim zu jenen 26 im Kanton Zürich, welche «aus wirtschaftlichen Gründen», wie die Post Ende Mai bekannt gab, auf der Kippe stehen. Das sind zwei von vier Poststellen im Weinland. Die Verblüffung über die Ankündigung war damals in Oberstammheim und in Marthalen gross. Mittlerweile hat mit den betroffenen Behörden jeweils ein Treffen stattge-funden. «Es handelte sich dabei um ei-nen ersten gegenseitigen Austausch; Entscheide wurde noch keine gefällt», verrät Werner.

«Einfach mal ein Kennenlernen» sei bei dem ersten Treffen vor rund einem Monat im Vordergrund gestanden, beteuert Barbara Nägeli, Gemeindepräsidentin von Marthalen. Die Gemeinde habe dabei ihre Sicht der Dinge vorgebracht. Der Gemeinderat werde sich für den Erhalt der Poststelle einsetzen, erklärt Nägeli auf Anfrage. Eine ersatzlose Auflösung wäre ohnehin für die Marthaler kaum denkbar – denn dann müssten sie wohl nach Andelfingen zur nächsten grösseren Poststelle. «Andelfingen ist gefährlich wegen des Verkehrs und des regen Betriebs rund um die Poststelle», findet Nägeli. Sie kenne einige Marthaler, die auch von der Kundenfrequenz in Andelfingen berichteten – diese würde wohl bei einer Schliessung der Post in Marthalen zunehmen. «Einige fanden bereits jetzt, es habe ihnen abgelöscht, dort so lange zu warten», zitiert Nägeli.

Noch offen, wie es weitergeht

So oder so: Die Karten seien noch nicht auf den Tisch gelegt worden, die Post habe versichert, es sei noch nichts entschieden. Der Gemeinderat arbeite daher darauf hin, dass die Post weiterbetrieben wird. Falls alles Verhandeln nichts nützen sollte, wäre eine Postagentur im Landi-Laden oder im Volg in Marthalen denkbar. Was mit den Posträumlichkeiten in Marthalen, welche im Stockwerkeigentum des Gelben Riesen steht, ist auch noch offen.

Erste Gespräche mit der Post führte auch die Oberstammer Gemeindebehörde. «Wir reden noch nicht von einem Plan B», sagt Gemeindepräsident Martin Farner. Im Laufe des Winters würden weitere Gespräche geführt. Und punkto regionaler Versorgung könnten bald strengere Richtlinien gelten: Der Bundesrat lässt bis im Herbst die postalischen Grundbedürfnisse überprüfen.

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