Mit der Kolanuss von Kamerun nach Eglisau geradelt

Thomas Güntert | 
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Lukas Biry wurde nach 7200 Radkilometern von seinem Chef Christian Forrer (l.) und vielen Freunden und Fans in Eglisau herzlich empfangen. Bild: Thomas Güntert

Lukas Biry kämpfte sich durch die Hitze Afrikas, übernachtete in der Wildnis und radelte von Kamerun zurück nach Eglisau, um Vivi-Kola-Chef Christian Forrer eine Kolanuss zu überreichen.

In der Vivi-Kola-Bar an der Eg­lisauer Rheinpromenade warteten am Sonntagmittag bei schönstem Frühlingswetter zahlreiche Gäste auf Lukas Biry. Nach 101 Tagen auf dem Fahrrad brachte er eine Kolanuss aus Kamerun nach Eglisau. Der Eglisauer Vivi-Kola-Neugründer Christian Forrer wollte damit eine alte Legende wiederaufleben lassen: Nach alten Erzählungen soll die Mineralquelle Eglisau schon in den 1930er-Jahren ihre Männer nach Afrika geschickt haben, um dort eine Kolanuss zu finden. Forrer fand nun in seinem Marketingmitarbeiter Lukas Biry die geeignete Person für das Projekt, da dieser bereits die halbe Welt mit dem Velo umrundet hatte.

Mit dem Flugzeug war der gebürtige Basler am 28. Dezember nach Kamerun gejettet, von wo aus er sich ganz auf sich allein gestellt mit seinem Rad auf die 10 400 Kilometer lange Heimreise begab, auf der er allerhand erlebte. Die Kolanuss hatte er schnell gefunden, ist sie doch in Afrika allgegenwärtig. Gleich zu Beginn seines Trips wurde er jedoch eine Woche lahmgelegt, da sein Magen kein Antilopenfleisch verträgt. Und weil er am Grenzübergang nach Guinea-Bissau kein Schmiergeld zahlen wollte, wurde er sogar in einen Bambusknast gesteckt, aus dem er dann flüchten musste. Da die Sicherheit nicht in allen Ländern gewährleistet war und er sich nicht auf die Kenntnisse aus seinem Selbstverteidigungskurs verlassen mochte, legte er einige Teilstrecken mit anderen Verkehrsmitteln zurück.

Das Vivi-Kola-Team war fast täglich in Kontakt mit ihm. «Sein GPS wurde mit einem Notfallknopf versehen, der bei einem Notfall sofort einen Helikopter alarmiert hätte», sagte Christian Forrer. Über 6500 Fans haben seine Reise in den sozialen Medien begleitet, und der Eg­lisauer Veloclub Hills Angels fuhr mit ihm auf der letzte Etappe nach Eglisau.

Lukas Biry fuhr durch zwölf Länder und legte rund 7200 Kilometer mit dem Rad zurück. Im Mai wird es bei Vivi-Kola einen Filmabend geben, bei dem Lukas Biry über die Reise berichten wird. Aus dem Kern der Kolanuss soll ein Bäumchen für das renovierte Eg­lisauer Gemeindehaus spriessen.

«Goldene Kolanuss»

Christian Forrer hat mit Gemeindepräsidentin Ursula Fehr und Gemeindeschreiber Martin Hermann die Idee weitergesponnen und die «Goldene Kolanuss» ins Leben gerufen. «Wir sassen gemeinsam am Cafétisch, und deshalb ist es auch keine Schnapsidee», so Fehr. Jedes Jahr wird die Gemeinde nun drei Innovationspreise in Form einer «Goldenen Kolanuss» in den Bereichen Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft vergeben, die jeweils mit einem Preisgeld von 3000 Franken dotiert sind. Die Jury mit Vertretern aus Kultur, Gewerbe, Vereins- und Schulwesen sowie aus dem Gemeinderat werden die Preisträger auswählen. In der Sparte Gesellschaft wird die Bevölkerung mit einbezogen. «Geteilte Freude ist doppelte Freude», befand Ursula Fehr.

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