Herbstaktion von «Bike2school» von ProVelo: Mit dem Velo zu mehr Klassengefühl

Alexander Joho | 
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Bei gutem Wetter sind vermehrt Schüler auf dem Velo unterwegs, in vier Weinländer Gemeinden und in Eglisau aktuell auch als Teil von «Bike2school». Bild: zVg/ Pro Velo

Dieser Tage findet die Herbstaktion von «Bike2school» von ProVelo statt. Im Weinland und Rafzerfeld nehmen diesen Herbst fünf Gemeinden am Programm teil; Benken ist dabei ein Polizei-Sonderfall.

Das seit 2007 bekannte Programm «Bike2school» von ProVelo, mit einer Frühjahrs- und Herbstaktion, soll Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 10 und 20 Jahren bis hin zu Gymnasiasten für das Velofahren auf dem Schulweg begeistern; pro Tag und zurückgelegtem Kilometer auf dem Drahtesel werden dabei Punkte gesammelt, über Begleitaktionen, maximal drei an der Zahl, können pro Klasse noch 150 weitere Punkte erzielt werden.

Das nationale Programm findet zweimal pro Jahr in 20 Kantonen statt – Zürich und Schaffhausen sind dabei, der Thurgau ist es seit 2016 nicht mehr – und dauert jeweils maximal vier Wochen, im Herbst frühestens ab Beginn des neuen Schuljahres und bis zum 19. Oktober; die Kosten werden vom Kanton übernommen. 2022 nahmen im Kanton Zürich total 55 Schulklassen teil, schweizweit waren es deren 456; der Trend zeigt, über die Jahre verteilt, nach oben. In der Region sind Schulkassen aus Benken, Berg am Irchel, Eglisau, Marthalen und Thalheim an der Thur beteiligt. Die Schule Benken macht vom 11. September bis zum 6. Oktober bei der Aktion mit, mit Schülerinnen und Schülern der 3. bis 6. Klasse. Schulpolizist Hansueli Gwerder informiert am kommenden Montag über die korrekte Fahrweise und fährt mit den Kindern zusammen eine Teststrecke ab; im Kanton Zürich ein Unikum, nirgendwo sonst ist die Kantonspolizei, wie auf Anfrage bestätigt wird, bei «Bike2school» präsent.

ProVelo selbst empfiehlt den Klassen, die Kinder und Jugendlichen auf ihre Fahrfähigkeit hin zu untersuchen und die Fahrräder im Vorfeld zu kontrollieren; bei geübten Velofahrerinnen und -fahrern können Klassen auch ein Velolager durchführen, was ebenfalls als Begleitaktion zählt.

Fokus Schulwegsicherheit

Yvonne Müller ist bei ProVelo Schweiz mit Sitz in Bern für «Bike2school» verantwortlich, sie denkt an die erwachsenen Velofahrer der Zukunft. «Natürlich ist das Zu-Fuss-Gehen auch gesund. Sobald es jedoch um das Erreichen von weiter entfernten Orten geht, fürs Einkaufen oder bei Arztbesuchen, kommt das Velo ins Spiel.»

Die Rückmeldungen zum Schülerprogramm seien mehrheitlich positiv, sagt Müller, «wir hören oft, was für ein gutes Klassengefühl dabei entstehe. Der Aufwand ist gering, das bestätigen mir auch die Lehrpersonen regelmässig.»

Kindern und Jugendlichen sicheres Velofahren beizubringen, sei das eine, ein sicherer Schulweg das andere: «Wir haben 2015, zusammen mit anderen Organisationen, die Velo-Initiative lanciert, das daraus resultierende Veloweggesetz ist seit diesem Jahr in Kraft. Nun sind die Kantone und die Gemeinden gefordert, die Vorgaben umzusetzen und innerhalb von fünf Jahren Velowege durchgängig und sicher zu planen. Wir hätten das Gesetz natürlich lieber heute statt morgen umgesetzt», sagt Müller.

Das beim Velopunktesammeln bereits bekannte analoge «Velo-Tagebuch» für Schülerinnen und Schüler, kontrolliert durch die Eltern und Lehrpersonen, wird seit einem Jahr durch eine Digitalversion ergänzt, so können Velo-Tage und -Kilometer neu auch selber online erfasst werden. «Vor allem bei den Kilometern wird jedoch noch gerne geschummelt, das müssen wir in den Griff bekommen. Darum werde ich die Lehrpersonen hier noch weiter instruieren», fügt Müller an. Die Kilometer- und Punktesaldi werden, unabhängig von der Klassengrösse, auf eine Klasse von 19 Schülerinnen und Schülern umgerechnet, am Ende der Aktion die Ranglisten kommuniziert.

Die Auszeichnungen sind in vier Kategorien unterteilt und werden Anfang Dezember bekannt gegeben: Es gibt ab zehn Velo-Fahrtagen Preise für einzelne Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Teampreise für Schulklassen, die ab 400 Punkten verlost werden, Jokerpreise, den Kilometer-Hauptpreis für die strampelfreudigste Klasse und dazu einen 2015 etablierten Preis für das kreativste Velohelm-Design.

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