Nachruf an Maler Bruno Epple: Seine Heimatliebe hatte Stil

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Der Maler Bruno Epple (1931–2023) ist gestorben. Bild: Margrith Pfister-Kübler

von Margrith Pfister-Kübler

Der Heimatdichter und -maler Bruno Epple war im alemannischen Raum eine Ausnahmeerscheinung. Er überzeugte durch Formulierungs- und Malkunst sowie Scharfsinn und als Gymnasiallehrer mit pädagogischer Leidenschaft. Er hat das Alemannische mit Zärtlichkeit aufgespürt. Am 11. August ist Bruno Epple, wohnhaft gewesen in Wangen, Ortsteil von Oehningen, angrenzend an Stein am Rhein, 92-jährig verstorben. Er starb in den Schmieder Kliniken in Allensbach.

Noch im Februar 2023 sagte Bruno Epple, der mit der schweizerischen Nachbarschaft eng verbunden war, in einem Interview mit den «Schaffhauser Nachrichten»: «Ich schaue gegen das Licht in die glückselige Schweiz, ein Europa im Kleinen.» Stein am Rhein, Schaffhausen, Steckborn, Wolfsberg/Ermatingen, das waren ständige Verweilpunkte und kulturelle Anknüpfungspunkte für Epple in der Schweiz. Prägend war für ihn seine Zeit im Kloster Engelberg, einer Benediktinerabtei, wo er die eidgenössische Matura machte, worauf er besonders stolz war.

Epples Lesungen im Steckborner Kulturhaus bei Cornelia Bein sind noch in aller Munde, ebenso die Epple-Kunstausstellung im Wolfsberg. Ein Beispiel für seine alemannische Heimatliebe sind auch seine Bücher «Wosches», wo er in den Dörfern nach «alten Ausdrücken» suchte und diese Sammlungen in unvergängliche Werke umsetzte. In der Studentenzeit hat er sein Auskommen auch als Stadtführer in Schaffhausen, Stein am Rhein bis zum Arenenberg verdient. Mit seinem künstlerischen Wirken setzte er allem Allemannischen ein Denkmal. Und er bewies, wie die hochdeutsche Sprache nicht richtig fähig ist, «Hiesiges» zu benennen, egal, ob auf der deutschen oder der schweizerischen Seite. Epple sorgte dafür, dass im Tempo der Zeit nicht alles Schöne für die Menschen verloren geht. Sein Nachlass geht nach Salem, ins Kreiskulturamt Bodenseekreis Schloss Salem.

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