Stein am Rhein: Wo der Biber das letzte Wort hat

Wo Menschen den Rhein bewundern, macht ein Biber kurzen Prozess mit der Flora. Ein kurzer Bericht über einen haarigen Stadtgärtner aus Stein am Rhein mit unerschütterlichem Appetit und starker Meinung zu Stadtplanung.
Der Stadtgarten – jetzt offizieller Biber-Imbiss
Am 23. Oktober 2024 war es so weit: Der Steiner Biber, seines Zeichens fleissigster Bewohner der Stadt, präsentierte sein neuestes Werk – einen gefällten Apfelbaum mitten im Stadtgarten. Während die Menschen über Baumgesundheit diskutieren, geht es dem Biber um die wirklich wichtigen Dinge: Apfelbaum als Snack und Baumstamm als Möbelstück. Doch die Stadt gibt sich Mühe, das Problem in den Griff zu bekommen. Die erste Massnahme? Quarzsand um die Stämme streuen.
Die Politik schaltet sich ein
Die Situation blieb natürlich nicht unkommentiert. Bei der Einwohnerratssitzung am 15. November konnte sich David Böhni von der SVP einen Scherz nicht verkneifen: «Das Pflanzen nützt wenig, wenn der Biber die Bäume abfrisst.» Stadträtin Irene Gruhler Heinzer (SP) zeigte sich pragmatisch und räumte ein, dass dem Biber bisher alle Massnahmen herzlich «wurscht» seien.
Adlergarten: Bibers Buffet erweitert sich
Am 26. November wurde dann klar, dass der Biber seine kulinarische Tour erweitert hat. Zwei Apfelbäume im Adlergarten? Gefällt. Drei weitere auf Nachbargrundstück Hettler? Angenagt. Die Stadt reagierte prompt mit Zäunen – schliesslich braucht jede gute Party irgendwann einen Türsteher. Doch der Biber zeigt sich bisher unbeeindruckt. Es bleibt abzuwarten, ob er sich von den Zäunen bremsen lässt oder sie einfach in seine Architektur integriert.
Fazit:
Was lernen wir daraus? In Stein am Rhein hat die Natur das Steuer übernommen, und der Steiner Biber beweist, dass eine gute Holzfällerkarriere auch ohne Motorsäge möglich ist. Die Stadt kämpft mit Zaun, Sand und Sitzungen – doch ob sie gegen diesen entschlossenen Holzliebhaber ankommen, bleibt spannend.
Der Biber jedenfalls ruht sich nicht auf seinem Holzstapel aus. Wenn Sie also das nächste Mal einen Spaziergang im Stadtgarten machen und einen gefällten Baum sehen, denken Sie daran: Der Steiner Biber war da. Und wahrscheinlich lacht er gerade irgendwo in seinem Bau.