Mordfall Barchetsee: Jetzt melden Staatsanwalt und Verurteilter Berufung an

Am Montag hat das Bezirksgericht Frauenfeld entschieden: Der Hauptangeklagte wird im Fall Barchetsee wegen Mordes verurteilt. Er muss für 15 Jahre hinter Gitter. Sein mutmasslicher Komplize wird freigesprochen.

Doch die juristische Auseinandersetzung ist noch nicht vorbei: Wie der Verteidiger des Verurteilten gegenüber dem «St. Galler Tagblatt» erklärt, werde er Berufung anmelden. Die Gründe wolle der Anwalt erst darlegen, sobald die schriftliche Begründung für das Urteil vorliegt.

Schaffhauser ermordet Ägypter «wegen einer Lappalie» – Gericht fällt Urteil im Fall Barchetsee: 15 Jahre Knast für Täter

Artikel vom 4. März 2024

Der mitangeklagte Italiener wurde entgegen dem Antrag der Staatsanwaltschaft freigesprochen. Sie verlangte für ihn ebenfalls eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes. Nun gibt die Staatsanwaltschaft bekannt: Sie werde ebenfalls Berufung anmelden. Ob man das Verfahren tatsächlich vors Obergericht weiterzieht, werde sich ebenfalls erst herausstellen, sobald die schriftliche Urteilsbegründung vorliegt.

Am 13. Dezember 2007 fand der Pächter des Barchetsees die Leiche eines 27-jährigen Ägypters. Sie wurde an ein Betonelement gebunden und neben dem Steg im Barchetsee versenkt. Doch der Fall erwies sich als schwierig, die Ermittlungen verliefen im Sand.

Erst als der Fall von der Kantonspolizei Thurgau im März 2022 neu aufgerollt wurde, kam wieder Bewegung in die Ermittlungen. Durch DNA-Spuren, an die verdeckte Ermittler gelangten, konnten zwei Verdächtige ausgemacht werden: Ein heute 59-jähriger Italiener und ein 63-jähriger eingebürgerter Schweizer. Der 63-jährige Hauptangeklagte hat in Schaffhausen ein Restaurant betrieben. Auch der Italiener ist Schaffhauser.