Generationenprojekt «Silver Ox» ist auf Kurs

Thomas Martens | 
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Das ehemalige Gasthaus Ochsen in Wagenhausen wird derzeit für ein Generationenprojekt umgebaut. Bild: Thomas Martens

Der Umbau des ehemaligen Gasthauses Ochsen in Wagenhausen läuft auf Hochtouren. In wenigen Monaten soll hier das generationenübergreifende Projekt «Silver Ox» beginnen.

Das Gebäude ist noch eingerüstet, Arbeiter gehen ein und aus – nichts deutet darauf hin, dass im Mai im «Ochsen» in Wagenhausen die ersten Mieter einziehen sollen. Vor drei Jahren haben die Umbauarbeiten am rund 500 Jahre alten Riegelhaus begonnen, das vom Denkmalschutz als wertvoll eingestuft wurde. Und jetzt bleibt nur noch wenig Zeit, denn die Verantwortlichen haben sich einen klaren Zeitplan gesetzt: «Wir wollen wie geplant bis Anfang April fertig sein», sagt Andreas Schmid. Der Zürcher Unternehmensberater leitet die Geschäftsstelle des Vereins «Silver Ox».

Für Personen ab 50 Jahren werden in dem markanten Gebäude an der Hauptstrasse sechs Mietwohnungen unterschiedlicher Grösse geschaffen. Die Mieter sollen einen Austausch mit jungen Menschen unter 25 Jahren pflegen, die hier kostenlos an Projekten arbeiten und von den Erfahrungen und dem Wissen der älteren Bewohner profitieren sollen.

Angebot flexibler gestaltet

Ursprünglich war zweimal im Jahr eine 100-Day-Challenge für innovative Konzepte vorgesehen, was dann aber verworfen werden musste: «Rückmeldungen von Studenten haben gezeigt, dass sie zu nah an die Prüfungszeiten kommen. Deshalb haben wir uns im Dezember entschieden, ein flexibleres Angebot zu machen», so Schmid. Jetzt ist die Dauer der Projekte auf 33 bis 100 Tage angelegt, der Zeitraum ist zwischen März und Juni frei wählbar. Wie Schmid weiter mitteilt, seien bereits Studenten mit Ideen an ihn herangetreten. Eine ­davon handelt von einem Projekt in Paraguay. Dabei soll zusammen mit lokalen Bauern ein Bier aus paraguayanischen Nüssen produziert werden. Auch Interessenten für die Mietwohnungen hätte sich bereits bei Schmid gemeldet. Überrascht habe ihn dabei, dass die meisten entgegen der ursprünglichen Erwartungen der Initiatoren von «Silver Ox» nicht aus der näheren Umgebung, sondern einem viel grösseren Einzugsgebiet kommen: «Wir haben Anfragen aus den Kantonen Zürich und Schwyz erhalten.» Diese und auch die Anfragen für Projekte wollen die Verantwortlichen nun eingehend prüfen.

Das Projekt «Silver Ox»

Die in Steckborn praktizierende Ärztin Eveline Herzer kaufte das ehemalige Gasthaus Ochsen, um hier ein Generationenprojekt auf die Beine zu stellen. Zusammen mit dem ehemaligen Wagenhauser Gemeindepräsidenten Harry Müller (Architekt), Unternehmensberater Andreas Schmid und Yannick Blättler, Gründer eines Consulting- und Marktforschungsunternehmens, gründete sie zudem den Verein «Silver Ox».

Der Name leitet sich vom Begriff «Silver Generation» ab, mit dem Menschen ab 50 Jahren bezeichnet werden. Diese sollen die junge Leuten dabei beraten, eine Idee in ein konkretes Projekt münden zu lassen. Die umgebaute ehemalige Gaststube steht den Teilnehmern während der Projektphase als Kreativ- und Arbeitsraum zur Verfügung, zudem können sie die Ferienwohnung kostenlos nutzen.

Der «Gasthof zum Ochsen» war ­ursprünglich eine Pferdepost-Relais-Station mit Stallungen. Es ist nicht klar, wann genau das Gebäude erbaut wurde. Vermutet wird das 15. oder 16. Jahrhundert. (tma)

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