Die Stimmung am Freundschaftsfischen war sehr gut

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Fischerzunftpräsident Roman Senn (links) überreicht dem Sieger des Alet-Wettfischens, Thomas Dietrich, den Wanderpokal. Bild: Thomas Brack

Am Samstag lud die Fischerzunft Diessenhofen wie jedes Jahr zum traditionellen Freundschaftsfischen und Fischessen ein. 37 Fischerinnen und Fischer lösten die Lizenz.

von Thomas Brack

Auch wenn der Hauptakteur unter den Edelfischen, die Äsche, wegen des Hitzesommers nicht gefangen werden durfte, waren die Wettfischer guter Laune. So sagten zum Beispiel die Geschwister Nicole und Dominik Kehl aus Winterthur: «Letztes Jahr haben wir beide eine Äsche gefangen. Heuer aber einen schlauen Alet an die Angel zu kriegen, ist eine echte Herausforderung.» Denn der Weissfisch Alet –auch Döbel genannt –, auf den jetzt gefischt wird, ist bei den Petrijüngern nicht beliebt. Auch wenn sein weisses Fleisch ausgezeichnet schmeckt, ist seine Verarbeitung wegen der vielen Gräten keine einfache Angelegenheit.

Weissfische lieben warmes Wasser

Der kreative Koch des Restaurants Unterhof, Joel Bollinger, hat diesen Sommer leckere Fischburger angeboten, die reissenden Absatz fanden. Fischerzunftmeister Roman Senn meinte dazu: «Der heisse Sommer hat das Wachstum von Weissfischen wie Barbe und Alet begünstigt.» Diese Fischarten lieben warmes und träge strömendes Wasser, so Roman Senn weiter. Und: «In Ufernähe sind riesige Schwärme von diesen Jungfischen zu beobachten. Wenn nun diese Spezies gefangen wird, sorgt dies für einen erwünschten Artenausgleich im Rhein.» Sollte die Klimaerwärmung weiter voranschreiten, sagt der Fischerzunftmeister, werde das Überleben von Fischarten wie Äsche und Forelle, die kühles und sauerstoffreiches Wasser benötigen, immer schwieriger.

Fischer meditieren beim Fischen

Beinahe schien es, als hätte der Schutzpatron der Fischer, Petrus, Mitgefühl mit seinen nach ihm benannten Jüngern. Eine goldene Herbstsonne tauchte die gelb, orange und rot leuchtenden Laubbäume an den Ufern in ein zauberhaftes Licht. Für den wahren Fischer steht ja nicht der Fang in Kilogramm im Mittelpunkt, sondern das meditative Sein am ruhig fliessenden Wasser des Flusses.

Seit 6.30 Uhr hatten 37 Fischerinnen und Fischer die Startberechtigung zur Teilnahme gelöst und konnten bis um 14 Uhr an der sieben Kilometer langen Fischenz der Bürgergemeinde Diessenhofen ihr «Petri Heil» versuchen. Von den Teilnehmenden, welche aus den Kantonen Thurgau, Zürich und St. Gallen sowie aus Baden-Württemberg angereist waren, haben 14 Fischer mindestens einen Alet gefangen. Insgesamt wurden 24 Alet mit einem Durchschnittsgewicht von 1,015 Kilo und einer Durchschnittslänge von 45,1 Zentimetern gefangen. Der jüngste Fischer war elf Jahre alt. Sieger mit drei gefangenen Alet – darunter auch dem längsten – war der Präsident des immer stark vertretenen Fischervereins Mittelrheintal, Thomas Dietrich.

Und ein rauschendes Volksfest

In der Rhyhalle fand dann das Fischessen statt. Über 800 Gäste aus Diessenhofen und der umliegenden Region verzehrten bei gemütlichem Beisammensein und fetziger Unterhaltungsmusik die gebackenen Kretzer und Felchenchnusperli bis zur letzten Portion. Diese Speisefische stammen übrigens aus den Gewässern der Mecklenburger Seenplatte. Auch die Tombola mit sehr hochwertigen und attraktiven Preisen fand grossen Anklang bei den Gästen und war schnell ausverkauft.

Fischerzunftpräsident Roman Senn zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf des Alet-Wettfischens 2018 und dankte allen Mitgliedern, Mithelferinnen und grosszügigen Sponsoren, die den Grossanlass ermöglicht hatten.

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