Schwierige Suche: Schaffhauser Stadtrat findet keinen Krippenstandort in der Altstadt

Fabienne Jacomet | 
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In der Schaffhauser Altstadt ein geeignetes Gebäude für eine Kita zu finden, scheint nicht einfach zu sein. Bild: SN-Archiv

Der Schaffhauser Stadtrat muss einen Standort für eine Altstadt-Kita finden. Die Suche verläuft bislang harzig.

Vor etwas mehr als einem halben Jahr hat das Stadtparlament entschieden, ein Postulat von Bea Will (SP) zu überweisen: Der Stadtrat muss in der Altstadt einen Krippenstandort suchen. Grossstadträtin Livia Munz (SP) wollte in einer Kleinen Anfrage zum Thema wissen, wie die Abklärungsarbeiten vorangehen und welche Gebäude bis anhin für eine städtische Kita geprüft wurden. Der Katalog mit den Kriterien, die eine Kita erfüllen muss, sei für die Altstadt unerreichbar, so die SP-Grossstadträtin weiter. «Bei welchen Kriterien ist der Stadtrat bereit, Abstriche zu machen, um trotzdem eine geeignete Liegenschaft für eine Kita in der Altstadt zu finden?», fragt sie.

In seiner Antwort schreibt der Stadtrat, dass sich seit seiner Stellungnahme zum Postulat nichts geändert habe. «Aktuell gibt es in der Altstadt keine städtische Liegenschaft, die den Anforderungen an eine familienergänzende Tagesstruktur genügt.» Auch der Kauf einer privaten Liegenschaft sei aktuell nicht möglich, weil keine erhältlich sei. Geprüft wurden unter anderem die Liegenschaften Haus zum Ritter, Kammgarn West, Pfarrhofgasse, Schulzahnklinik und Agnesenschütte. Bei all diesen Beispielen fehle Aussenraum, ein entscheidendes Kriterium für die Umsetzung einer Kita.

Auch Kirchhofplatz genügt nicht

Weiter schreibt der Stadtrat, dass nicht er die Kriterien für das Führen einer Kita festlege. Es gebe rechtliche Grundlagen wie die Pflegekindverordnung, an denen man sich beim Aufbau orientieren müsse, um überhaupt eine Bewilligung vom kantonalen Erziehungsdepartement zu erhalten.

Munz bezog sich in ihrer Anfrage auch auf eine Aussage von Bildungsreferent Raphaël Rohner (FDP). Dieser rechnete an der Ratsdebatte im Frühjahr vor, dass eine Krippe mit zwei Gruppen und etwa 40 Kindern 120 Quadratmeter benötige. Sie wollte wissen, ob die durch den Auszug des Kinder- und Jugendheims am Kirchhofplatz freiwerdende Fläche dem entspricht. «Ein Auszug des Kinder- und Jugendheims ist aktuell kein Thema, da im Moment (noch) kein alternativer Standort in Sicht ist, der den Anforderungen an ein Kinder- und Jugendheim gerecht wird», schreibt der Stadtrat. Es ist zwar noch kein alternativer Standort in Sicht, doch auch hier muss sich der Stadtrat etwas einfallen lassen. Im Juli hat das Parlament nämlich ein Postulat von Daniel Spitz (GLP), das die Suche nach einem neuen Standort für das Kinderheim fordert, einstimmig für erheblich erklärt. Doch auch wenn das Kinderheim bald ausziehen würde, wäre die Liegenschaft zu klein für eine Kita. Als grosszügiger Aussenraum gilt der Kirchhofplatz nämlich nicht.

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