Grosser Stadtrat: Erneute Diskussionen um eine dritte Kindertagesstätte

Tobias Bolli | 
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Die SP möchte, dass in der Stadt eine dritte Kindertagesstätte entsteht. Bild: SN-Archiv/Roberta Fele

Eine dritte städtische Kindertagesstätte – das forderte ein Postulat von Bea Will (SP). Neben der Prüfung einer Liegenschaft in städtischer Hand sollen dazu auch der Kauf oder die Miete eines anderen Gebäudes in Erwägung gezogen werden.

«Solche Investitionen zahlen sich aus und sind für die Stadt eine Standortförderung par excellence.»

Bea Will, Grossstadträtin (SP)

Derzeit würden nur zwei Kitas mit insgesamt 60 subventionierten Tagesplätzen von der Stadt betrieben, das sei schlicht unzureichend. Es brauche eine weitere Kita in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs, nicht nur für Familien, die dort leben, sondern auch für solche, die mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs sind. «Solche Investitionen zahlen sich aus und sind für die Stadt eine Standortförderung par excellence.» Bildungsreferent Raphaël Rohner (FDP) versicherte, dass man bereits daran sei, Schritt für Schritt – auch in Zusammenarbeit mit privaten Anbietern – die Angebote zu verbessern und zu vermehren.

Keine geeigneten Gebäude in der Altstadt

Alles auf einmal zu machen und das auch noch gratis, sei allerdings nicht möglich. Rohner verwies auf diverse Abklärungen, die der Stadtrat in genau dieser Frage schon durchführen liess, und sagte, dass sich in der Altstadt keine geeigneten Räumlichkeiten hätten finden lassen. Die SVP zeigte sehr wenig Verständnis für das Postulat, das noch dazu «kaltschnäuzig und selbstherrlich» formuliert sei. «Das ist eine Rauchpetarde und politische Stimmungsmache», meinte etwa Thomas Stamm.

«Das ist eine Rauchpetarde und politische Stimmungsmache.»

Thomas Stamm, Grossstadtrat (SVP)

Maliziös verwies er darauf, dass die Linksparteien eine städtische Kinderkrippe in der Stahlgiesserei zuvor abgelehnt haben. Die Mitte-Parteien sprachen sich demgegenüber klar für das Postulat aus. Das Bedürfnis nach flexiblen Arbeitsmodellen sei riesig und werde weiter steigen.

Matthias Frick (SP) meinte zudem, der Stadtrat habe nicht in erster Linie passende Gebäude gesucht, «sondern vor allem Gründe, warum die Gebäude nicht passen.» Eine weniger als idealtypische Kinderkrippe genüge aber bereits. Nach einer zuletzt etwas enervierten Diskussion wurde das Postulat mit 18 zu 13 Stimmen überwiesen.

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