Er ist der neue «Kümmerer» von Schaffhausen

Mark Liebenberg | 
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GLP Grossstadtrat Lukas Ottiger wurde zum neuen «City-Manager» von Schaffhausen ernannt. Bild: Roberta Fele

Die Stadt Schaffhausen hat heute die Katze aus dem Sack gelassen: Der 51-Jährige Lukas Ottiger wird das Gesicht der neu geschaffenen Stelle für Innenstadtentwicklung.

Ottiger und seine Partner Roger Staub und Christoph Eschmann von der Agentur «Leap of Faith» werden ab Mai die Arbeit aufnehmen. Im Mandat, welches die Stadt Schaffhausen für vorläufig zwei Jahre vergeben hat, soll das Team sich um die Entwicklung der Schaffhauser Innenstadt kümmern: Was in anderen Städten «City Manager» heisst, beinhaltet die Vernetzung der verschiedenen Akteure in der Altstadt – dies um Leerständen in der Stadt wegen Einkaufstourismus, Onlinehandel und hohen Ladenmieten entgegenzuwirken.

Die Schaffhauser Altstadt lebendig und attraktiv zu erhalten, hat sich das Trio auf die Fahnen geschrieben. Alle drei Herren stammen aus Thayngen, Ottiger als einziger in der Stadt wohnhafter ist der eigentliche Koordinator. «Wir haben eine Menge guter Ideen im Köcher, die wir nun zusammen mit den Akteuren validieren», sagt Ottiger. Noch vor dem Sommer will man in einer Kick-Off-Veranstaltung mit unterschiedlichen Interessensgruppen wie Einwohnervereinen, Gewerbeverband, Pro City, Touristikern, Gastronomie und dem Detailhandel konkrete Massnahmen zur Attraktivierung der Innenstadt oder dem Entgegenwirken von Leerständen erarbeiten. Ein Budget hat die Koordinationsstelle nicht, sämtliche konkreten Massnahmen sollen mit den Interessensverbänden zusammen finanziert werden.

Schrittmacher für die Innenstadt

Die Stelle war ausgeschrieben worden, «Leap of Faith» (was ungefähr «Vertrauensvorschuss» bedeutet) habe sich gegen einen weiteren Mitbewerber durchgesetzt, wie Stadtpräsident Peter Neukomm sagt. «Mit diesem Mandat testen wir nun gewissermassen einen Schrittmacher für die Altstadt, als dem Herz unserer Region.» Alle Innenstadtakteure sollen miteinander vernetzt werden, konkrete Massnahmen koordiniert und Leerstände vermittelt werden.

Ottiger ist seit acht Jahren vor allem als GLP-Grossstadtrat bekannt geworden. Er bringe eine gute lokale Vernetzung durch frühere kulturelle und politische Engagements mit. An seinem Parlamentssitz werde er festhalten, so Ottiger: «Das eine ist ein berufliches Mandat und das andere ist Politik in einem Milizparlament. Ich sehe da keine Interessenskonflikte.»

Roger Staub ist vor fünf Jahren nach Schaffhausen zurückgekehrt, er hat eine internationale Karriere als Lichtdesigner vor allem im Pop-Branche gemacht. Die Agentur «Leap of Faith» wurde vor zwei Jahren gegründet und ist in Zürich domiziliert. Mit Vertretern des lokalen Gewerbes habe am Montagvormittag bereits erstes Kennenlernen stattgefunden, so die Verantwortlichen. Die Finanzierung der Koordinationsstelle erflogt mit einer Leistungsvereinbarung über das Stadtbudget mit 120'000 Franken pro Jahr.

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Kommentare (1)

Rico Aeschlimann Do 23.03.2023 - 15:49

Und was kostet uns der ganze Spass ( Steuerzahler)?

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