Nach Rücktrittsforderung von Surber: Sadiku äussert sich aufgebracht
Per Video auf Twitter hat Gaétan Surber von den Jungen Grünen Schaffhausen Grossstadtrat Shendrit Sadiku dazu aufgefordert, zurückzutreten. Dieser zeigt sich wütend und findet, das gehe zu weit.
Am Sonntag veröffentlichte Gaétan Surber von den Jungen Grünen Schaffhausen auf Twitter zwei Videos. Darin forderte er Shendrit Sadiku dazu auf, zurückzutreten.
Tritt zrugg! pic.twitter.com/8JtibbtFeK
— Gaétan Surber (@GaetanSurber) February 18, 2023
Sadiku ist im Dezember aus der Juso sowie der Juso-Fraktion im Grossen Stadtrat ausgetreten. Als Parteiloser hat er aber weiterhin einen Sitz im Grossen Stadtrat inne. Im Video kritisiert Surber, Sadiku könne sich nicht mehr mit den Themen «Wokeness», Veganismus und LGBTQ identifizieren. «Gib Jemandem den Sitz im Grossen Stadtrat, der die Juso vertreten will und dafür brennt und trete zurück», spricht er Sadiku in einem der Videos direkt an.
Sadiku: Finde es wirklich schwach
Auf Anfrage der SN schreibt Sadiku: «Es ist nicht so, dass diese Videobotschaften meine Meinung ändern, ich bleibe weiterhin bei dem, dass ich mein Amt als Grossstadtrat fortsetzen werde.» Auf die Twitter-Aktion von Surber findet er klare Worte: «Was mich wütend macht ist, dass Herr Surber hier eine Opferrolle als Homosexueller versucht einzunehmen und falsche Aussagen macht, ich könne mich mit diesen Themen nicht identifizieren.»
Das stimme nicht. Er habe diese Themen immer unterstützt und die Partei wisse dies. «Ich finde es wirklich schwach, dass eine andere Partei mit der ich nichts zu tun hatte, wieder auf dieses Thema zurückkommt und in den Sozialen Medien meinen Namen versucht zu beschmutzen.» Das gehe wirklich zu weit, schreibt er weiter. «Man kann immer eine Meinung haben und mir diese auch persönlich mitteilen. Interne Parteiangelegenheiten wie diese sollten auch innerhalb der jeweiligen Partei bleiben und nicht noch von anderen Parteien ausgenutzt werden.» Er habe der Juso und den Jungen Grünen nach seinem Austritt angeboten, weiterhin gemeinsam zu arbeiten. Doch mit dieser Aktion hätten sie es dazu gebracht, dass er mit diesen Parteien nichts mehr zu tun haben wolle. «Ich kann wirklich nicht akzeptieren, dass man mit meinem Namen in der Öffentlichkeit manipuliert.»
Druck bereits im Vorfeld
Bezüglich der Austritts-Aufforderung schreibt Sadiku: Bereits vor einigen Tagen habe er einige überraschende Nachrichten von Politikern der Jungen Grünen bekommen, die ein Gespräch mit ihm bezüglich seiner Arbeit im Grossen Stadtrat gesucht hätten. «Als ich nachgehakt habe, was sie genau von mir wollten, kam heraus, dass sie mich auf eine Art und Weise auch dazu bewegen wollten, zurückzutreten.» Er habe daraufhin dankend abgelehnt. Sadiku vermutet, dass die Videobotschaft zwischen Mitgliedern der Juso und weiteren Personen koordiniert worden sei.