Vorstoss will Asphalt statt Kopfsteinpflaster in der Stadthausgasse

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Sobald die Bauarbeiten abgeschlossen sind, soll die Stadthausgasse wieder so aussehen wie hier. Ein Vorstoss kommt dem nun in die Quere. Bild: François Traber

«Schluss mit dem historischen Kopfsteinpflaster!», findet Matthias Frick. In einer Kleinen Anfrage an den Stadtrat zeigt sich der SP-Grossstadtrat offen für eine neue Lösung. Denn der Belag führe zu höheren Lärmemissionen und sei nicht behindertenfreundlich.

Die Stadthausgasse in der Stadt Schaffhausen ist nicht mehr so, wie sie einmal war – jedenfalls vorerst. Der Grund: Bauarbeiten beim Stadthausgeviert. Wegen Kanalisationsarbeiten musste die mit Kopfsteinpflaster versehene Strasse aufgerissen werden. Danach wurde sie wieder zugeschüttet und schliesslich mit einem Asphaltbelag provisorisch versiegelt. Wenn alle Bauarbeiten beim Stadthausgeviert abgeschlossen sind, soll die Stadthausgasse wieder ihren ursprünglichen Kopfsteinpflasterbelag erhalten. «Schluss mit dem historischen Kopfsteinpflaster!», findet nun der SP-Grossstadtrat (vormals AL) Matthias Frick. In einer Kleinen Anfrage, die er am Mittwochmorgen beim Stadtrat eingereicht hat, denkt er die ganze Sache neu.

Historisch nicht immer mit Kopfstein

Er will wissen, ob auf den historisch begründeten Pflasterbelag auch einfach verzichtet werden kann. «Dies, weil sie nicht (geh-)behindertenfreundlich ist respektive allgemein nicht besonders fussgänger- und velofreundlich», schreibt Frick. Zudem stelle das Kopfsteinpflaster eine Quelle übermässigen Lärms dar.

Für seine Argumentation gräbt der Politiker auch in der Geschichte der Stadthausgasse. Er bezweifelt, dass die Gasse schon immer befestigt gewesen ist. Fotografien legten etwa nahe, dass die Gasse «vermutlich 1926 vom unbefestigten Zustande direkt in eine geteerte Strasse überführt worden ist». Und: «1903 und 1906 ist klar erkennbar, dass in der Stadthausgasse bloss die Trottoirs befestigt sind, nicht aber die Strasse selbst und bereits 1926 wird die Strasse offensichtlich geteert», schreibt er weiter. So habe sich die Strasse auch 1987 noch präsentiert.

Auf der fotografischen Aufnahme von 1926 ist zu sehen, wie die Stadthausgasse geteert wird. Bild: zVg/Vorstoss Matthias Frick

In seiner Kleinen Anfrage wendet sich Frick zu diesem Punkt mit folgenden Worten an den Stadtrat: «Ist der Stadtrat ebenfalls der Ansicht, dass die Pflästerung der Stadthausgasse im Lichte der historischen Entwicklung nicht als Gebot oder gar zwingende Vorgabe zu betrachten ist und die Stadt daher ziemlich frei in der Wahl der Baustoffe ist?» Als mögliche Lösung kommt für ihn Gussasphalt in Frage. Ob dies eine denkbare Variante für die Befestigung der Stadthausgasse sei, will er schliesslich wissen. (eku)

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