Ausnahmezustand rund ums Stadthausgeviert

Andreas Kurz | 
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Ab April werden die Strassen um das gesamte Stadthausgeviert herum für mehr als eineinhalb Jahre für den motorisierten Verkehr gesperrt. Bild: Roberta Fele

Zweieinhalb Jahre dauern die Bauarbeiten am Stadthausgeviert. Während der Bauzeit wird der Verkehr rund um die zentrale Liegenschaft massiv eingeschränkt. Mehrere Gassen werden gesperrt und zahlreiche Parkplätze aufgehoben. Auch der Fronwagplatz ist betroffen.

Gestern startete die erste Bauetappe für die Umsetzung des Projekts Stadthausgeviert. Rund zweieinhalb Jahre Bauzeit sind für den Verwaltungsneubau, die Sanierung des Hauses Eckstein und weiterer Liegenschaften veranschlagt. Auf die Anwohnerinnen und Anwohner in der Altstadt kommt während dieser Zeit einiges zu. Wie der Stadtrat in einer Mitteilung schreibt, wird der Verkehr durch die verschiedenen Bauvorhaben rund ums Stadthausgeviert erheblich eingeschränkt.

Ab dem Start der Werkleitungsarbeiten im April 2022 bis Ende 2023 bleibt die Zufahrt zum Walther-Bringolf-Platz, zu der Stadthausgasse, der Krummgasse und der Safrangasse für den motorisierten Verkehr sowie für Velos gesperrt. Damit können auch die öffentlichen Parkplätze in diesem Gebiet nicht genutzt werden.

«Insgesamt fallen während eineinhalb Jahren rund 50 Parkplätze weg.»

Thomas Hess Abteilungsleiter Hochbauten

Der Verkehr wird über den Kirchhofplatz umgeleitet, Fussgänger können jedoch weiterhin passieren. Anlieferungen und Zubringerverkehr bleiben mit Einschränkungen ebenfalls möglich.

Anlässe auf Fronwagplatz tangiert

Um den Baustellenverkehr gewährleisten zu können, muss zudem ein Teil der Parkplätze auf dem Kirchhofplatz gesperrt werden. «Insgesamt fallen während dieser Zeit rund 50 Parkplätze weg», sagt Thomas Hess, Abteilungsleiter Hochbauten. Für Velos gibt es auf dem Kirchhofplatz eine zusätzliche Abstellmöglichkeit. Da die Zufahrt von grösseren Transporten zur Baustelle an der Stadthausgasse nur über den Fronwagplatz möglich ist, ist die Nutzung des Fronwagplatzes für Veranstaltungen teilweise eingeschränkt.

Wie der Stadtrat weiter schreibt, ist die Bauleitung bemüht, die Einschränkungen während der einzelnen Bauphasen so gering wie möglich zu halten. Die Anwohnerinnen und Anwohner sollen in regelmässigen Abständen über die jeweils nächsten Bauphasen und deren Auswirkungen informiert werden. Ein erster solcher Informationsanlass fand gestern Abend statt (Bericht folgt in den SN von morgen).

Audio
Hören Sie zum Informationsanlass auch den Beitrag von Radio Munot.

Inbetriebnahme Ende 2024 geplant

Die erste Bauetappe umfasst die Sanierung und Aufstockung des Hauses Eckstein sowie den Bau des neuen Verwaltungsgebäudes zwischen dem Haus Eckstein und dem Stadthaus. Zu Beginn werden gemäss Mitteilung Anbauten auf der Hofseite des Stadthauses abgebrochen. Zeitgleich beginnen die Arbeiten für die Baugrubensicherung. Ende Januar starten die Aushubarbeiten, die bis Ende März dauern. Im Anschluss beginnen die eigentlichen Bauarbeiten für den Verwaltungsneubau. Der Rohbau soll bis im Dezember 2022 erstellt sein. Die Ausbauarbeiten sind bis im Oktober 2023 vorgesehen. Danach können der Neubau und das Haus Eckstein provisorisch in Betrieb genommen werden. In einer zweiten Bauetappe bis Oktober 2024 wird anschliessend die Sanierung des Stadthauses in Angriff genommen. Die Inbetriebnahme des neuen Verwaltungszentrums ist für Ende 2024 vorgesehen.

Gleichzeitig wird auch ein Wärmeverbund realisiert. Die Wärmezentrale befindet sich im Untergeschoss des Hauses Eckstein. Neben den Liegenschaften des Stadthausgevierts werden diverse Liegenschaften in der näheren Umgebung angeschlossen und die dafür notwendigen Wärmeleitungen rund um das Stadthausgeviert verlegt. Gleichzeitig mit dem Bau des Wärmeverbundes werden die bestehenden Werkleitungen für Strom, Gas, Wasser und Abwasser, wo notwendig, erneuert. Neben den Hauptleitungen sollen auch die Hauszuleitungen der einzelnen Liegenschaften erneuert werden. Insgesamt acht Bauphasen sind für das Verlegen der Wärmeleitungen sowie die Erneuerung der bestehenden Werkleitungen bis Ende 2023 geplant. Die Arbeiten beginnen im April 2022.

Saniert werden auch die historisch wertvollen Altbauten im Nordteil des Stadthausgevierts. Diese wurden im Baurecht an die Bolli & Böcherer AG abgegeben, die für die Sanierung der Liegenschaften mit dem Architekturbüro Ulmer Ledergerber zusammenarbeitet. Dabei entstehen Wohnungen und Räume für Gewerbe und Gastronomie. Die Arbeiten für diese Umbauten und Sanierungen starten im Frühling 2022.

Weitere Informationen zu den Bauphasen sind im Internet unter www.stadthausgeviert.ch aufgeschaltet.

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