Stadt will Drogenpolitik an die Bedürfnisse der Abhängigen anpassen

Schaffhauser Nachrichten | 
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Im Jahr 2004 hatten die Betreuer im Tasch noch über 18'000 Kundenkontakte, im letzten Jahr waren es unter 4000. Symbolbild: Pixabay

Die Stadt Schaffhausen will ihre Strategie zur Drogenpolitik überarbeiten und an die geänderten Bedürfnisse anpassen.

Vor 25 Jahren hat die Schaffhauser Stimmbevölkerung einem jährlich wiederkehrenden Kredit von 373'000 Franken für einen Tagesraum mit Injektionsraum für Drogenabhängige zugestimmt: Das Tasch. Die Führung des Tagesraums wurde mit einer Leistungsvereinbarung an den Verein für Jugendfragen, Prävention und Suchthilfe, kurz VJPS, übertragen. In den letzten Jahren haben jedoch immer weniger Drogenabhängige das Tasch besucht. Ihre Bedürfnisse haben sich stark verändert, was sich auch an den Benutzerzahlen des Tasch widerspiegelt. Nach einem Rekordhoch im Jahr 2004 mit über 18'356 Kundenkontakten sanken diese stetig auf 3'722 im letzten Jahr.

Sozialarbeiter am Bahnhof 

Auf die rückläufigen Benutzerzahlen hat der VJPS reagiert und evaluiert zurzeit ein erweitertes Angebot. Dazu gehören aufsuchende Sozialarbeit an sozialen Brennpunkten in der Stadt wie zum Beispiel dem Bahnhof, Wohnbegleitungen oder offene Sprechstunden durch das Tasch-Team. Der Stadtrat hat nun entschieden, die Leistungsvereinbarung mit dem VJPS vorsorglich auf Ende 2020 zu kündigen und damit die Zeit zu erhalten, um eine neue Strategie zu erarbeiten. Dies teilt er am Mittwochmorgen mit. Dem VJPS sei der Auftrag erteilt worden, den aktuellen Bedarf zu erheben. Darauf basierend will der Stadtrat die notwendigen Leistungen und Kosten definieren und dementsprechend mit dem VJPS eine neue Leistungsvereinbarung treffen, welche die veränderten Bedürfnisse berücksichtigt. (daz) 

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