Sprachstanderhebung: Jedes dritte Kind kann nur unzureichend Deutsch

Schaffhauser Nachrichten | 
Lesenswert
1 Kommentar
Erste Erkenntnisse über die Wirkung von Fördermassnahmen werden im Herbst 2020 erwartet. Symbolbild: Key

Die Stadt Schaffhausen führt seit Januar Sprachstanderhebungen bei Kindern zwischen 2.5 und 3.5 Jahren durch. Das Ergebnis: «Es besteht ein grosser Handlungsbedarf.»

Im Rahmen des Projekts «Frühe Deutschförderung» führte die Stadt Schaffhausen im Januar eine erste Sprachstanderhebung bei Vorschulkindern durch. Das Ergebnis: 37 Prozent aller dabei erfassten Kinder verfügen nur über unzureichende Deutschkenntnisse und erhielten mittlerweile eine Empfehlung zum Besuch einer Förderinstitution.

Angeschrieben wurden insgesamt 334 Familien mit Kindern im Alter zwischen 2,5 und 3,5 Jahren. «Der Rücklauf der Fragebögen betrug rund 90 Prozent und lag damit für das erste Jahr über den Erwartungen der Projektleitung und des Bildungsreferates», heisst es von Seiten der Stadt in einer Medienmitteilung. Die Auswertung der Fragebögen erfolgte an der Fakultät für Psychologie der Universität Basel.

Die Stadt Schaffhausen sprach für alle Kinder mit unzureichenden Deutschkenntnissen erstmals eine Förderempfehlung aus. Damit sollen diese ab August von subventionierten Sprachförderplätzen profitieren. Den entsprechenden Eltern wurde geraten, ihre Kinder an mindestens zwei Tagen in der Woche in einer auf Sprachförderung spezialisierten Kindertagesstätte oder Spielgruppe anzumelden. Genaue Zahlen zu erfolgten Anmeldungen seien zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht verfügbar. Zusätzlich stehe auch die Elternbildung im Fokus der integrativen Bestrebungen, so das Bildungsreferat. 

Erste Erkenntnisse über die Wirkung der Fördermassnahmen werden im Herbst 2020 erwartet, wenn die ersten «Kinder aus dem Sprachförderprogramm» den Kindergarten besuchen.

Das zeitlich begrenzte Pilotprojekt läuft noch bis Ende 2022. Bereits jetzt könne aber schon festgestellt werden, «dass ein grosser Handlungsbedarf besteht». (rd)

Ist dieser Artikel lesenswert?

Ja
Nein

Kommentare (1)

Ursula Häni So 18.08.2019 - 15:29

Ist eine Zumutung für Eltern, Grosseltern und vor allem für ein Kind, das, das einzige SchweizerKind unter allen fremden Kulturen ist. Da bleibt nun die Ueberlegung einfach umzuziehen.

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren