«Licht an!» für die Vorweihnachtszeit

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Mit einem Eisfeld, 24 Marktständen und einem Kinderchor-Konzert weihte Stadtpräsident Peter Neukomm gestern die Schaffhauser Weihnachtsbeleuchtung ein.

von Marielle Heeb

«Woher kommen denn all diese Leute?», ertönte eine Stimme durch die Menschenmenge auf dem Fronwagplatz. «Schaffhausen hat doch gar nicht so viele Einwohner!» Schulter an Schulter drängten sich gestern Abend die Schaulustigen und Vorweihnachtsfreudigen, um das Einschalten der Weihnachtsbeleuchtung live mitzuerleben. Inmitten davon Stadtpräsident Peter Neukomm, der mit einem einzigen Stecker die 5593 Lämpchen zum Leuchten bringen durfte. Unterstützt wurde er dabei lautstark vom Kinderchor Crazy Kids, die gemeinsam den Countdown in die Mikrofone riefen. «Ich bin überwältigt, wie viele Leute beim Einschalten der schönsten Weihnachtsbeleuchtung in der ganzen Schweiz dabei sein wollen», hatte Neukomm gesagt, bevor die Gassen in der Altstadt unter Jubeln hell erleuchteten.

Grosser Andrang – trotz Rillen im Eis

Ein paar Schritte weiter – auf dem Herrenacker – öffnete gestern eine ganze Winterlandschaft. Der «Winterzauber» umfasst die bekannte Bockalphütte, eine Glühweinbar, acht Marktstände und sogar ein Eisfeld. Das neue Angebot wurde rege genutzt – nicht nur von jungen Eiskünstlern. Im farbigen Scheinwerferlicht drehten sie ihre Runden. Und wer noch etwas wackelig auf den Beinen war, der nahm sich eine rosa Seerobbe zur Hilfe.

160 Schlittschuhpaare werden von der Bockalp zur Verfügung gestellt und begeisterten die Besucher des «Winterzaubers», sagte Frank Lüling. Er ist der Eismeister des provisorischen Eisfeldes. Obwohl alle «megahappy» seien, ist er selbst mit der Eisqualität nicht ganz zufrieden. Schicht um Schicht baute er die Fläche auf – die letzte Schicht nur zwei Stunden vor der Eröffnung. «Ich hatte zu wenig Zeit für die Vorbereitungen», sagte der freischaffende Künstler, der diese Aufgabe dieses Jahr das erste Mal meistert. Nach einer weiteren Schicht, welche er noch hinzufügen wolle, sollten dann aber auch die letzten Rillen im Eis verschwunden sein.

DJs warten auf den Glühweinpegel

Kinderwagen, Hunde und sogar Rollkoffer kämpften sich durch die überfüllten Plätze. Im Hintergrund erklangen bekannte Popmelodien aus den Lautsprechern. Die Chiesgrueb DJs Bruno Jakob und Marco Mökli sorgten dafür, dass sich an diesem Anlass von Pro City alle wohlfühlten: «Wir beginnen heute mit zahmer, ruhiger Musik aus den 80er- bis 90er-Jahren», sagte Jakob. Er ist der Hauptverantwortliche des Night-Shoppings mit den dazugehörigen 16 Marktständen auf dem Fronwagplatz. Konkurrenz sehe er im neuen «Winterzauber» keine, es habe sowieso genügend Leute. Auch wenn diesbezüglich anfangs einige Bedenken im Raum standen, so sei an diesem Abend nun eine gute Mischung gelungen.

Für ihn passt die Kombination von Organisation des Events und Arbeit als DJ perfekt, so könne er die Lautstärke und Stimmung eigenverantwortlich dem Publikum anpassen. Sowieso sei es das Wichtigste, wenn man die Leute bei Laune halten will: «Man muss auf das Publikum eingehen – wir haben in all den Jahren noch nie eine Playlist im Voraus zusammengestellt.» Wenn der Glühweinpegel dann stimme, komme auch die Tanzlaune, ist Jakob überzeugt. Mit den zahlreichen Glühweinständen in der Altstadt erklärten sich auch die vielen Becher voller roter Flüssigkeit, die sich in jeder zweiten Hand befanden. Und wer keinen Becher in Händen hielt, der trug mit Sicherheit eine Einkaufstüte umher.

Im Rahmen des Night-Shopping hatten die Geschäfte in der Altstadt gestern Abend bis um 22 Uhr geöffnet. Die «Black Friday»-Rabatte in allen grösseren Filialen trugen ihren Teil zu den langen Schlangen an der Kasse bei. «Welch ein schönes Angebot», hörte man eine Verkäuferin sagen, «Sie haben 27 Franken gespart!» Einkaufen macht hungrig – so ging es für viele Schnäppchenjäger weiter auf die Suche nach Essen. Die Auswahl war gross, neben den Verkaufsständen auf dem Fronwagplatz mit Bratwurst, Ghackets und Hörnli oder Risotto warteten auch auf dem Herrenacker acht weitere Holzhäuschen voller warmer Mahlzeiten. Und wer sich aufgrund der riesigen Auswahl an diesem Abend nicht entscheiden konnte, für den gibt es eine zweite Chance: Der «Winterzauber» auf dem Herrenacker bleibt noch bis Ende Jahr bestehen.

Mehr Stimmen zum festlichen Anlass gibt es hier: 

 

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