Damhirsche töten Jungfuchs im Munotgraben

Ein Fuchs bezahlte seinen Ausflug zu den Damhirschen im Munotgraben mit dem Leben. Auch wenn diese eigentlich Fluchttiere sind: Dass sie sich gegen den Eindringling verteidigten, hat einen Grund.
Der Ausflug in das Wildgehege der Damhirsche endete für einen Jungfuchs tödlich. «Mir hat ein Bekannter geschrieben, dass ein toter Fuchs im Munotgraben liegt», so Munotwächterin Karola Lüthi. Das laut Wildhüter Werner Stauffacher ungefähr ein Jahr alte Tier war zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort – aber der Reihe nach.
Sind Damhirsche nicht Fluchttiere?
Damhirsche sind eigentlich nicht sonderlich aggressiv. Die Tiere haben einen Fluchtinstinkt, wenn Gefahr droht. Aber: «Ein Fuchs stellt keine Bedrohung für die Tiere dar», so Werner Stauffacher. Da die Damhirsche zudem Nachwuchs erwarten - laut Karola Lüthi kann das jeden Tag soweit sein - sind die Tiere auch bereit, sich zu verteidigen.

Der Fuchs war in diesem Zusammenhang kein Unbekannter im Munotgraben, wie Karola Lüthi sich erinnert. «Vor zwei Wochen habe ich ihn schon mal bei den Hirschen gesehen». Schon damals habe sie den städtischen Wildhüter verständigt. «Bei Füchsen muss man Vorsicht walten lassen.» Bei seinem ersten Besuch endete die Geschichte noch glimpflich für das Jungtier. Karola Lüthi: «Die Hirsche standen um ihn herum und haben ihn niedergestarrt – dann hat er die Flucht ergriffen.»
Unklar, wie er zu den Hirschen kam
Wie er in das Gehege gekommen ist, ist laut Karola Lüthi nicht klar. «Ich habe das Tier auch schon in den Wehrgängen in der Burg gesehen - aber wie er dort reingekommen ist, weiss ich nicht.» Eine Familie oder Geschwister habe sie jedoch noch nicht gesehen.
Füchse sind vor allem in dem Quartier oben beim Munot keine Seltenheiten, so Wildhüter Werner Stauffacher. «Dort gibt es immer wieder welche.» Das Jungtier, welches nun seine Neugier im Wildgehege mit dem Leben bezahlte, wurde nachdem es gefunden wurde, von ihm entsorgt. «Es war ungefähr ein Jahr alt – in diesem Alter sind die Tiere meistens schon autonom unterwegs und nicht mehr auf ihre Mutter angewiesen.»
Die Frage, was den Fuchs in den Munotgraben gelockt hat, kann er allerdings auch nicht beantworten. «Ich schätze, es war reine Neugier», so der Wildhüter. Sicher ist er sich dafür, dass das Tier gesund war und dass die Hirsche ihm zum Verhängnis wurden. «So wie das Tier aussah, wurde es ziemlich wahrscheinlich von den Hirschen attackiert.»
Jeden Tag kann es soweit sein, dass die Damhirsche ihren Nachwuchs bekommen. Daher ist das Wildgehege auch weiterhin ein Ort, den Füchse meiden sollten. Allerdings, so ist sich Wildhüter Stauffacher sicher: «Das wird nicht der letzte Fuchs im Wildgehege gewesen sein.»