Brüllen und planschen wie ein Nilpferd

Eva Kunz | 
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Mit diversen Spielen üben die Kinder im Schwimmkurs das Verhalten im Wasser. Bild: Selwyn Hoffmann

Diese Woche finden auf der KSS Schaffhausen wieder die Gratis-Sportferienkurse statt. Kinder und Jugendliche können im Hallenbad auf spielerische Weise Schwimmen und Tauchen lernen. Wer eher auf gefrorenes Wasser steht, kann nebenan den Eiskunstlauf ausprobieren.

Wenn einem Chlorgeruch und feuchtwarme Luft entgegenwehen und sich lautes Kinderlachen mit Planschgeräuschen vermischt, weiss man, wo man ist: im Hallenbad.

Diese Woche finden wieder die Gratis-Sportferienkurse auf der KSS Schaffhausen statt. Neben Eiskunstlauf auf der Eisbahn, können Kinder und Jugendliche im Hallenbad nebenan auch Schwimmen und Tauchen lernen. Die Kurse, bei denen eine Anmeldung nicht nötig ist, werden noch bis Freitag durchgeführt.

Angst vor dem Wasser

Am Montagmorgen um 9.30 Uhr ist unterhalb der grossen Wasserrutsche viel los. So manches Kind betritt das Hallenbad zum ersten Mal. Sabina Gramm-Gubser, die Leiterin des Schwimmkurses, kommt zwischen den vielen Kindern fast nicht mehr durch. Sie und einige Helfer teilen mit bunten Armbändern die Kinderschar in Gruppen ein. Laut Gramm-Gubser variiert das Schwimmniveau teilweise stark. Während eine Gruppe aus Kindern bestehen könne, die alle Berührungsängste mit Wasser hätten, könne es genauso gut sein, dass die Mädchen und Buben auch schon mit tieferem Wasser vertraut seien.

«Es ist keineswegs selbstverständlich, dass ein Kind mit dem Element Wasser vertraut ist.»

Ueli Jäger, Geschäftsführer des KSS Freizeitparks

Nun halten sich die Kinder mit den roten Bändern an der Hand und marschieren zu den Duschen. Da weint auch schon das erste Kind, ein Mädchen mit türkisfarbener Badehose. Der Vater beruhigt es, indem er es kurz in den Arm nimmt.

«Es ist keineswegs selbstverständlich, dass ein Kind mit dem Element Wasser vertraut ist», so Ueli Jäger, Geschäftsführer des KKS Freizeitparks. Es gebe in den Gratis-Schwimmkursen immer wieder Kinder, die Angst vor dem Wasser hätten.

Priska Gähler, Primarlehrerin aus Neuhausen, ruft: «Aufschliessen.» Sie geleitet die sich wieder an den Händen haltende Kinderschar zurück an den Bassinrand. Dort führt eine Treppe Stufe um Stufe tiefer ins blaue Nass. Die Kinder setzen sich auf die oberste ins Wasser und schrubben sich mit bunten Waschlappen. Mit den Schwimmlehrern spielen die Kinder «Zoo». «Andere Jahre haben wir ‹Indianer›, ‹Bauernhof› oder ‹Feuerwehr› gespielt», sagt Gähler. Letztlich sei das Ziel, dass die Kinder sich spielerisch an das Wasser gewöhnten. Als es darum geht, ein brüllendes Nilpferd zu mimen, ist die sechsjährige Samanta eines der lautesten Kinder. Ihre Mutter Sarah Nyffeler sitzt weiter hinten mit anderen Müttern auf einer Bank und schaut ihr zu. «Wir waren auch schon zusammen im Hallenbad, mit dem Schwimmen hat es bis jetzt aber noch nicht geklappt», so Nyffeler. Jetzt besuche Samanta den Kurs und sie, ihre Mutter, sei zuversichtlich, dass ihre Tochter das Schwimmen nun mit den anderen Kindern lernt. Bala Sry bringt bereits sein drittes Kind zum Gratis-Schwimmkurse. Der fünfjährige Seyon ist das jüngste von drei Kindern. «Morgen geht meine Schwester mit ihm zum Kurs», sagt Sry. So könne sein Sohn Fortschritte machen.

Während die Kinder gerade mit blauen Tauchringen regelrecht durchs seichte Wasser pflügen und dabei Blubbergeräusche von sich geben, hüpfen weiter hinten Jungen und Mädchen einer anderen Gruppe im tieferen Teil des Beckens auf und ab. Bald ist die Lektion um, und es sammeln sich bereits die nächsten Schwimmwilligen am Beckenrand.

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