20 Jahre Schauwerk und kein bisschen theatermüde

Martin Edlin | 
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Am 29. Oktober wird gefeiert, u.a. mit Olga Tucek. Bild: Schauwerk

Die freie Theaterszene in Schaffhausen hat einiges an Höhepunkten zu bieten, wie das Schauwerk-Programm für die neue Saison zeigt.

Zu feiern, sagt Katharina Furrer als Schauwerk-Theaterleiterin, sei nicht, dass es «Das andere Theater Schaffhausen» noch, sondern, dass es diese vielfältige freie Theaterszene bei uns überhaupt gebe, und das seit 20 Jahren unter dem Namen Schauwerk und zuvor (seit 1973) als Theater im Posthof und dann Theater im Fass. Das Schauwerk ist Veranstalter von frechem, jungem, experimentellem und kritischem Theater in der Munotstadt und bespielt die Haberhaus Bühne, die Kammgarn und die Fass-Bühne. Mit den dortigen weiteren Anlassorganisatoren herrsche keine Konkurrenz, sondern eine ausgezeichnete Zusammenarbeit, betont Katharina Furrer.

So verwundert es nicht, dass das Schauwerk optimistisch auf die kommende Sai- son blickt. Schliesslich weiss man ein treues Stammpublikum hinter sich (über 100 «Generalabonnenten», die eine Saisonkarte für alle Theaterveranstaltungen erwerben, und in der letzten Saison wurden die Anlässe von insgesamt 6400 Zuschauerinnen und Zuschauern besucht. «Nicht quantitativ, aber inhaltlich möchten wir dies in unserem Jubiläumsjahr toppen», tritt Furrer den Beweis dafür mit dem neuen Programm an und nennt als Höhepunkte: «Das Hohelied der Trommel» mit Pierre Favre, «Herr Macbeth» mit dem Vorstadttheater Basel, Knuth und Tucek mit «Hexe» oder Ohne Rolf mit «Seitenwechsel». Als «grosse Kleinkunst» figurieren etwa Jaap Achtenberg mit «Pferde stehlen», das Figurentheater Hand im Glück mit «Kater Zorbas» oder das Clownstück «Nichtsnutz» mit Ueli Bichsel und Silvana Gargiulo. Dass Gastspiele von Stiller Has («Endosaurusrex») oder von Ueli Schmezer und Band mit Mani-Matter-Songs (jeweils in der Kammgarn) Pu­blikums-magnete sein werden, muss nicht unterstrichen werden.

«Das andere Theater» blüht

24 Produktionen an über 50 Abenden: Das Schauwerk bietet in der kommenden Saison für alle etwas. Dazu zählen noch eine grosse Jubiläumsveranstaltung am 29. Oktober in der Kammgarn (mit Olga Tucek, Les Diptik und Stefan Heuss auf der Bühne), Verkauf von Billetten für die Aufführung von «Zündels Abgang» im Schauspielhaus Zürich am 3. November, ein grosses Jugendtheatertreffen aus der Region Bodensee und, organisiert von Jups (junges Publikum Schaffhausen), das grosse, zum siebten Mal durchgeführte Festival für Kinder von zwei bis etwa zwölf Jahren mit vier Theaterdarbietungen, 17 Workshops und fünf weiteren Spiel-, Geschichten- und Filmanlässen am Wochenende vom 9. und 10. September.

«Das andere Theater», so darf man angesichts dieser Fülle des Angebots feststellen, lebt in Schaffhausen nicht nur, sondern es blüht.

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