Keine optimale Kommunikation, aber auch kein Fehlverhalten

Schaffhauser Nachrichten | 
1 Kommentar

Zwei muslimische Familien sorgten im vergangenen  Jahr rund um das Schulhaus Alpenblick für viel Wirbel. Der heute präsentierte externe Bericht spricht von einem unnötigen Aufsehen, kritisiert aber auch die Kommunikation des Stadtschulrats.

Im vergangenen Spätsommer war die Lehrerschaft im Schulhaus Alpenblick auf eine muslimische Familie aufmerksam geworden, deren Verhalten sonderbar anmutete. Handlungsbedarf wurde damals vom Stadtschulrat nicht festgestellt. Auf Medienanfragen und in einem Brief an die Eltern der Schülerinnen und Schüler im Schulhaus Alpenblick wurde jedoch abgestritten, dass überhaupt je eine Verunsicherung im Schulhaus bestanden hatte – obwohl dies auch an Sitzungen des Stadtschulrats besprochen worden war, wie die von den SN per Akteneinsichtsgesuch ausgewerteten Protokolle nachträglich bewiesen haben. Im März dieses Jahres hatte der Bildungsreferent der Stadt Schaffhausen, Raphaël Rohner, angekündigt, die Klärung der Vorgänge rund um das Schulhaus Alpenblick von den externen Fachpersonen Professor Tobias Haag und Markus Rüssli untersuchten zu lassen.

Nun liegt der Bericht der beiden Rechtsanwälte vor und fasst die Vorfälle wie folgt zusammen: «Der Schulbetrieb im Alpenblick wurde durch das Verhalten der zwei muslimischen Familien nicht belastet. Die Schulbehörden haben grundsätzlich adäquat reagiert und es konnte keine Irreführung der Öffentlichkeit festgestellt werden.»  Kritik finden die Beiden jedoch an der Art der Kommunikation nach aussen. Diese sei lauf dem Bericht nicht immer optimal verlaufen. Dies sei aber nicht in der Absicht geschehen, die Öffentlichkeit irrezuführen oder etwas zu verschweigen, verteidigt der Bericht die Behörde.

Weiter sind Haag und Rüssli der Meinung, dass die Ereignisse im Schulhaus Alpenblick unnötigerweise zu einer Affäre geworden seien, nachdem die Beobachtungen infolge einer Verletzung der Schweigepflicht den Weg an die Öffentlichkeit fanden.

Den ausführlichen Bericht zum Thema lesen Sie in der morgigen Schaffhauser Nachrichten.

Beitrag Radio Munot: 

Trotz abschliessendem Bericht offene Fragen

von Radio Munot

Für den Chefredaktor der Schaffhauser Nachrichten, Robin Blanck, sind mit dem abschliessenden Bericht im «Fall Alpenblick» nicht alle Fragen geklärt. Wie er gegenüber Radio Munot sagt, frage er sich nach wie vor, wieso der Stadtschulrat ihre Einladung zu einem Interview nicht angenommen habe. Ausserdem besteht für ihn kein Zweifel daran, dass es zwischen den Vorfällen im Schulhaus Alpenblick und einer Erkundigung bei der Polizei bezüglich einer Radikalisierungsstelle einen Zusammenhang gibt. Die Berichtverfasser zum «Fall Alpenblick» kritisierten die Berichterstattung der SN.

Beitrag Radio Munot: 

Kommentare (1)

Peter Reich Do 24.08.2017 - 13:48

Warten wir einmal ab, wie der Kommentar des Chefredaktors der SN-Nachrichten heute Nachmittag ausfällt.

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren