Die Käufer sind noch recht vorsichtig

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Das grösste Interesse bei der E-Motor-Show erregten die Kleinwagen, wie hier der Renault Zoe. Bild: Michael Kessler

Viele Besucher drängten sich auf der E-Motor-Show um das Schaffhauser Kraftwerk. Das Interesse ist da, doch so manchen plagt offenbar noch etwas Skepsis.

von Werner Breiter

Der enorme Besucherstrom an der E-Motor-Show um das Kraftwerk Schaffhausen weist auf das steigende Interesse hin, die alternativ, in diesem Fall elektrisch angetriebene Autos erregen. Dennoch üben die Interessierten einige Zurückhaltung beim Kauf von E-Autos, wie die Aussteller fast übereinstimmend feststellten. Ergänzend zu den E-Autos konnten auch elektrisch angetriebene Zweiräder begutachtet werden.

In acht Jahren massentauglich

«Öko-Strom ist das Benzin von morgen», sagte Stadtpräsident Peter Neukomm in seiner Rede. Die Elektrizität gewinne massiv an Einfluss. Schaffhausen wolle bei der Entwicklung mit dabei sein und Mitverantwortung für künftige Generationen übernehmen. 95 Prozent des in Schaffhausen verbrauchten Stroms entspringen erneuerbaren Quellen. Beispielhaft nannte er auch die Pläne der Stadt, künftig den gesamten Busbetrieb auf Elektroantrieb umzustellen.

«E-Fahrzeuge sind in acht Jahren massentauglich, Verbrenner werden in Zukunft verboten», sagte der Direktor von SH Power, Hagen Pöhnert. Nicht zuletzt, weil Verbrenner einen Nutzungsgrad von nur 25 bis 30 Prozent, ­E-Fahrzeuge jedoch von 90 Prozent erreichen. Ölprodukte sollten sinnvoller als zur Verbrennung verwendet werden, wie es die Chinesen derzeit vormachen. In Schaffhausen soll die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge durch die Elektrizitätswerke Schaffhausen ausgebaut werden. Grosser Hingucker der Ausstellung war der Tesla S, um den sich die Besucher drängten, um einmal in dem Fahrzeug Platz nehmen zu können. Die seit 1987 in Verkehr stehenden Prius von Toyota gelten als Pioniere. «Rund 300 Prius verkehren im Raum Schaffhausen», stellte Stefan Gasser fest, dank sehr zuverlässiger Komponenten gehen zahlreiche Prius heute nach vier bis acht Jahren als Occasionen in den Handel.

Steigendes Kundeninteresse an E-Fahrzeugen stellt AMAG-Geschäftsführer Sandro Schwager fest. Den bisherigen E-Modellen von VW und Audi wird 2019 ein voll elektrisch angetriebener, futuristischer e-tron von VW mit gegen 500 Kilometern Reichweite folgen, der bereits heute bestellt und angezahlt werden kann. Der Ausbau der AMAG zum E-Stützpunkt schreitet voran mit einer Ladestation, einem Quarantäne-Bereich für Unfallfahrzeuge, einer Schutzeinrichtung und der Ausbildung der Mechaniker.

«Ab 2019 werden alle Volvo-Neuwagen elektrisch, mit Hybrid oder Plug-in in den Handel gelangen», stellte Roger Hägi, Inhaber der Nordstern-Garage in Feuerthalen, fest. Dazu werde sein Betrieb langsam umgestellt, die Mitarbeiter geschult und die Betriebssicherheit erhöht. Ab erstem Quartal 2018 soll es auch den XC40 mit Plug-in geben. Volvo-Autos mit E-Antrieb fahren seit fünf Jahren auf Schaffhausens Strassen.

Grosse Zurückhaltung der Kunden gegenüber E-Fahrzeugen konstatiert Angelo Zurlo von der Schlossgarage. Mit verschiedenen Reichweiten wartet der Renault Zoe auf, dessen Batterien jetzt statt gemietet auch gekauft werden können. Deren Miete mit Anspruch auf Ersatz kommt je nach Kilometerleistung auf 79 bis 139 Franken pro Jahr zu stehen. Einige Zoe sowie einige Kangoo mit identischem Antrieb sind in Schaffhausen bereits in Betrieb.

Etwa ein Dutzend E-Fahrzeuge Mitsubishi iMiEV und PHEV laufen in der Region. Viele Kunden, so Christoph Schlatter von der Thalberg-Garage, verzichten auf den Kauf wegen fehlender Infrastruktur in den Tiefgaragen der Wohnhäuser. Die Infrastruktur für E-Fahrzeuge müsste jedoch auch grossflächig verbessert werden, so Christoph Schlatter abschliessend.

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