Prävention sehr geschickt verpackt

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An den «Bikertagen» der Schaffhauser Polizei stellten verschiedene Händler ihre kraftvollen Maschinen aus. Bild: Selwyn Hoffmann

Die dritten «Bikertage» lockten mit Attraktionen und nützlichen Informationen rund um den Strassenverkehr.

von Christoph Merki

Publikumsnah setzte die Schaffhauser Polizei nun schon zum dritten Mal zu Beginn der Motorradsaison auf eindrückliche Präventionsarbeit. Obschon die Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer immer noch im Vordergrund stand, haben sich die «Bikertage» nicht nur etabliert, sondern präsentierten sich als interaktive Informationsplattform. Über 20 Attraktionen wie ein Crash-Test, ein Rega-Helikopter oder die Autogrammstunde mit Motorradrennfahrer Tom Lüthi lockten nicht nur zahlreiche Töfffans auf den Ebnat.

Beliebte Probefahrten

Grossen Zulauf hatten vor allem die verschiedenen Motorradhändler, welche den Besuchern mit entsprechendem Führerausweis Probefahrten auf modernen Maschinen ermöglichten. Dazu gehörten auch Elektromotorräder. Zwar sei die Reichweite noch relativ klein, doch dafür deren Drehmoment ein Trumpf, erklärte Andreas Martin. Fast geräuschlos unterwegs, ohne lästiges Kuppeln, würden sich diese vor allem für den Stadtverkehr eignen. Aber auch auf grösseren Ausfahrten könne der Lenker den Fahrspass viel besser geniessen, ist Martin überzeugt. Dem pflichtete Ralf Meier nach der Probefahrt bei. «Das Motorrad fährt sich extrem ruhig und hat mächtig Pfupf», bilanzierte er. Nicht ganz überzeugt davon zeigte sich Kevin Ruckstuhl in Begleitung von Nicole Keller. «Mit einem Elektromotorrad kommt nicht dasselbe Fahrgefühl auf», erklärte Ruckstuhl, «der Klang des Motors fehlt einfach.»

Während der Automobilclub der Schweiz gratis Seh- und Reaktionstests am Simulator anbot, konnten die Besucher am Stand des Strassenverkehrs- und Schiffahrtsamtes unter anderem an ihren Motorrädern Lautstärkemessungen durchführen lassen. Denn die Lautstärke sei gesetzlich reglementiert, erklärte Matthias Flubacher. Jedoch würde niemand aufgeschrieben, auch wenn die Messung über dem Limit liege, das Ziel sei die Sensibilisierung. Ebenso wurde die Präsenz der Polizei für Fragen rege genutzt, welche von Stefan Germann kompetent beantwortet werden konnten.

Nachhaltige Infos

Gleich mit zwei Rettungswagen waren die Spitäler Schaffhausen vor Ort. Nebst den Erklärungen zu den Fahrzeugen und der Ausrüstung demonstrierten die Rettungssanitäter auch das richtige Entfernen eines Helmes bei einem verunfallten Motorradfahrer. «Wenn der Fahrer bewusstlos ist, sollte der Helm entfernt werden», erklärte Dani Göggel, «ist der Verunfallte ansprechbar, kann auf seine Wünsche eingegangen werden.» Die alljährliche Präsenz der Rettungssanitäter zeige sogar eine gewisse Nachhaltigkeit, meinte Stefan Leu. Auch schon seien Besucher gekommen und hätten erzählt, dass sie nach der Präsentation an einem der letzten «Bikertage» in genau solch eine Situation gekommen seien und dank der Ausführungen richtig handeln konnten.

Hohe Unfallkosten

Das grosse Interesse an den «Bikertagen» freute Peter Greh von der Schaffhauser Polizei. Vor mehr als drei Jahren initiiert, ist er von der Wichtigkeit der präventiven Sensibilisierung des Anlasses immer noch überzeugt. Auch wenn sich die Auswirkungen dieses Anlasses nicht direkt messen lassen, könnten die sinkenden Unfallzahlen durchaus ein Hinweis sein. In Anbetracht der Kosten von 100 000 Franken, welche ein grösserer Verkehrsunfall an Kosten verursache, würden letztlich alle von guter Präventionsarbeit profitieren.

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