Erweiterung Schulanlage Silberberg in Thayngen kommt an die Urne

Sandy Hedinger | 
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Schulreferent Andreas Winzeler, Beat Huggler, Geschäftsführer von Rellstab Huggler und Partner (RHP), Architekt Alberto Carmona, ebenfalls von RHP, und Baureferent Christoph Meister vor der Projekttafel mit den Informationen, die am Freitag aufgestellt wurde. Bild: Sandy Hedinger

Die stimmberechtigten Thaynger entscheiden am 12. März, ob die Schulanlage Silberberg zum «Kindercampus» wird.

In Thayngen stehen am 12. März drei Abstimmungen an. Eine davon verlangt nach einer Entscheidung über ein 12-Millionen-Projekt, das realisiert werden soll. Die Gemeinde Thayngen hat erkannt, dass mit den prognostizierten Schülerzahlen, die aufgrund der anhaltenden Bautätigkeit zunehmen wird, in den kommenden Jahren ein Defizit an Schulraum ausgewiesen werden muss. Aus diesem Grund erarbeitete der Gemeinderat ein übergeordnetes Schulraumkonzept, das genügend Schulraum für die zukünftige Bildung der Kinder bereitstellen kann.

Bereits vor drei Jahren hat mit der Aufstockung des Schulhauses Recken die erste bau­liche Massnahme dazu stattgefunden und der Orientierungsschule der Gemeinde Thayngen weiteren Schulraum beschafft. Nun soll in der zweiten Etappe des Schulraumkonzeptes eine Erweiterung der Schulhausanlage Silberberg erfolgen. Vorgesehen sind zusätzliche Klassenzimmer, Gruppenräume, eine Einfachturnhalle und ein neuer Doppelkindergarten. Gemäss den Vorgaben des öffentlichen Beschaffungswesens wurde eine Generalplaner-Submission mit der Erarbeitung von Projektstudien durchgeführt, um die er­forderlichen Planleistungen zu beschaffen. Die Submission diente dem Ziel, das zur Umsetzung geeignetste Generalplaner-Team zu evaluieren.

Aufgrund der Bewertungen der vorgestellten Projekte durch ein Beurteilungsgremium, hat der Gemeinderat im Juni 2022 den Beschluss gefasst, den Auftrag an das Generalplaner-Team von Rellstab Huggler und Partner AG in Neuhausen am Rheinfall zu vergeben. Die ausgewählten Generalplaner haben mit dem Projekt «Kindercampus» das Gremium überzeugt. An der Sitzung vom 15. Dezember 2022 hat auch der Einwohnerrat den Kreditantrag einstimmig zuhanden der Urnenabstimmung verabschiedet.

Schule und Kindergarten

Konzipiert wurde das Schulhaus Silberberg ursprünglich für sechs Klassen, heute werden hier sieben Klassen unterrichtet, womit bereits zum aktuellen Zeitpunkt ein Engpass beim Schulraumbedarf besteht. Mit der geplanten Erweiterung des Schulhauses würden vier weitere Klassenzimmer, mit den für die heutigen Unterrichtsformen benötigten Nebenräumen, entstehen und die beengte Situation deutlich entlasten. Nicht vorgesehen ist die eigenständige Abdeckung des ersten Schulzyklus, der vom ersten Kindergartenjahr bis zum Abschluss der zweiten Primarklasse dauert. Mit den variierenden Klassengrössen will man sich die Flexibilität der Schulraumnutzung auf dem Gemeindegebiet erhalten und den Erweiterungsbau auf die mögliche Nutzung aller Klassen der Primarschule auslegen. Die geplante Erweiterung der Schulräume im Schulhaus Silberberg nimmt den höchsten Posten in der Kostenschätzung ein und wird auf 3,555 Millionen Franken beziffert.

Aktuell werden im Kindergarten Oberbild zwei Kindergartenklassen unterrichtet. Der Kindergarten müsste für schätzungsweise 1,5 Millionen Franken saniert werden. Im Zuge der Schulraumplanung soll nun der Kindergarten der Schulanlage Silberberg angegliedert werden. Ein neuer Kindergarten mit zwei Haupt- und Nebenräumen soll gebaut werden und damit im Sinne des Lehrplans 21 mit der Schule näher zusammenrücken. Der Kindergartenneubau ist mit 2,86 Millionen Franken budgetiert. Durch den Neubau des Kindergartens entfallen die Sanierungskosten des alten Kindergartens, die auf 1,5 Millionen Franken geschätzt wurden.

Neue Turnhalle optimiert Abläufe

Die Schülerinnen und Schüler vom Schulhaus Silberberg müssen heute zum Turnunterricht in die Turnhalle Stockwiesen laufen. Der zeitliche Aufwand für den Weg ist unverhältnismässig, wenn nur eine Lektion Sport stattfindet, und Doppelturnstunden sind vom Erziehungsdepartement für Schülerinnen und Schüler vom Kindergarten bis zur zweiten Klasse nicht erlaubt. Eine neue Turnhalle auf dem Silberbergareal stellt daher eine Optimierung der Abläufe im Unterricht und der Planung der Stundenpläne dar. Auch der Faktor Sicherheit ist dabei wesentlich erhöht, wenn die Kinder das Schulareal zum Sportunterricht nicht mehr verlassen müssen. Die Einfachturnhalle auf dem «Kindercampus» kann losgelöst vom Schulraum auch von Vereinen genutzt werden. Die genormten Spielfeldabmessungen erlauben vereinssportlichen Betrieb und dank den akustischen Anforderungen einer Mehrzweckhalle können auch musische Vereine die Halle für Proben nutzen. Der Bau der neuen Turnhalle wird mit einer Investition von 3,46 Millionen Franken in der Kreditvorlage aufgeführt.

Entscheidung fällt am 12. März

Die Kosten für Umgebungsarbeiten und die Honorare werden ebenfalls in der Abstimmungsvorlage ausgewiesen. Sie betragen etwas über 2 Millionen Franken. Insgesamt hat die Thaynger Stimmbevölkerung nun über eine Kreditvorlage von 11,885 Millionen Franken zu befinden. Der Gemeinderat und der Einwohnerrat haben dem Projekt einstimmig zugestimmt und empfehlen den Stimmberechtigten die Kreditvorlage am 12. März zur Annahme.

11,88 Millionen Franken

sind veranschlagt für den «Kindercampus» Silberberg, der in Thayngen geplant ist.

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