Kantonalbank Schaffhausen mit gutem Halbjahresergebnis

Ralph Denzel | 
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Die Schaffhauser Kantonalbank. Bild: Melanie Duchene

Die Schaffhauser Kantonalbank präsentiert ein starkes Halbjahresergebnis 2023. Das aktuelle Zinsumfeld führt nach dem Ende der Negativzinsära zu einer markanten Steigerung des Zinsengeschäfts. Ein reger Devisenhandel trägt zusätzlich zu diesem sehr guten Ergebnis bei.

Die Kantonalbank Schaffhausen (KBSH) kann auf ein erfolgreiches Halbjahr blicken. Das teilte sie in einer Medienmitteilung mit. Auch wenn die Bilanzsumme niedriger ausfiel als vor sechs Monaten, konnte das Eigenkapital des Bankhauses doch gesteigert werden, von 1'092'030‘000 auf 1'113'040‘000 Franken, oder 1.9 Prozent mehr.

Als einen Faktor für das gute Ergebnis nennt die Bank die stark gestiegenen kurzfristigen Zinsen und der im Vergleich zu anderen Instituten hohe Anteil an Geldmarkthypotheken. Diese sorgten für deutlich höhere Erträge im Kreditgeschäft. Die dadurch gewachsene Zinsmarge bescherte der Schaffhauser Kantonalbank ein «erfreuliches Zinsergebnis». Der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft liegt bei 53'388'000 Franken, was 35.1 Prozent höher ist als vor einem halben Jahr. Durch frühzeitiger Zinsabsicherung habe die Bank zudem eine gute Ausgangslage für die nächsten Jahre geschaffen.

Trotzdem beeinflussen die hohe Inflation und Geopolitik das Anlageumfeld: «Dies verunsichert Anlegerinnen und Anleger und lässt sie bei Investitionen zurückhaltend agieren», zieht die KBSH ihr Fazit für das Halbjahr. Vor diesem Hintergrund seien aber die Depotvolumenzuflüsse bei der Bank positiv zu werten.

Bank setzt auf «qualitatives Wachstum»

«Wir agieren vorsichtig im aktuell anspruchsvollen Immobilienmarkt», so die Bank. Dies führe zu einem deutlich geringeren Wachstum im Kreditbereich, was einen rückläufigen Refinanzierungsbedarf mit sich bringe. Deswegen habe man einige grössere Festgelder nicht verlängert. Die Kundengelder hätten in der Folge leicht abgenommen.

Gleichzeitig treibe man den Umbau und die Neupositionierung des Retailgeschäftes voran. Im Oktober wolle man die neue Kundenlounge für digitale Beratung am Hauptsitz eröffnen. «Das Service- und Beratungscenter hat seinen Betrieb aufgenommen und wird im nächsten Frühjahr/Sommer gemeinsam mit anderen Abwicklungseinheiten in die Stahlgiesserei in Schaffhausen einziehen», kündigte die KBSH an.

Weiter wolle man die durchgängige Digitalisierung der internen Prozesse, die systemunterstützte Beratung im Hypothekarbereich, die Erweiterung des geführten Kundenberatungsprozesses im Retailgeschäftes sowie die Vereinfachung unseres Kontosortiments vorantreiben. Die starke Investitionstätigkeit soll auch in den nächsten Jahren anhalten.

Ausblick optimistisch

Das Umfeld, insbesondere im Anlagegeschäft, werde anspruchsvoll bleiben, so der Ausblick der Experten. Der Wettbewerb im Retail- und Kreditgeschäft wohl weiter zunehmen: «Viele Mitbewerber versuchen, Marktanteile zu gewinnen. Vor diesem Hintergrund investieren wir weiter in innovative Lösungen und neue Produkte für unsere Kundschaft», so der Plan der Bank. Dies werde auch in den nächsten Jahren die Kostenentwicklung treiben. Die Phase der Zinsanstiege in den USA und in Europa gehe langsam zu Ende und auch in der Schweiz sei nur noch ein kleiner Schritt zu erwarten. Daher rechne man bei der KBSH für 2023 mit einem Resultat über Vorjahr.

Audio
Martin Vogel, CEO der KBSH, im Interview mit Radio Munot.

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