Gewinnsteigerung trotz Unsicherheiten

Christoph Merki | 
Lesenswert
Noch keine Kommentare
n. Weiter wird ein in Prozent zweistelliges Wachstum des Betriebsergebnisses angestrebt. Bild: Melanie Duchene

Die Phoenix Mecano Group ­präsentierte eine überpropor­tionale Ergebnissteigerung für das vergangene Geschäftsjahr sowie das erste Quartal 2022 und rechnet dank voller ­Auftragsbücher mit weiterem Wachstum.

Erfreuliche Zahlen präsentierte gestern Rochus Kobler, CEO der Phoenix Mecano AG in Zürich. Das Technologieunternehmen mit dem Hauptsitz in Stein am Rhein ist weltweit aktiv und konzentriert sich auf die Herstellung von Nischenprodukten und Systemlösungen für den Einsatz im Maschinen- und Anlagenbau, der Mess- und Regeltechnik, in der Luft- und Raumfahrt sowie der Medizintechnik, der alterna­tiven Energien und im Pflegebereich. Trotz pandemiebedingten globalen, wirtschaftlichen Turbulenzen, welche vielerorts zu einschneidenden Umsatzeinbrüchen gesorgt haben, steht Phoenix Mecano nach wie vor im Aufwind.

Rückblickend auf das Jahr 2021 resultierten ein anhaltendes Wachstum und eine überproportional verbesserte Profitabilität. Als wichtige operative Erfolgsfaktoren nannte Kobler die beständige, hohe Lieferfähigkeit des Unternehmens und die zunehmende Un­- abhängigkeit von industriell getriebenen Investitionszyklen in den Endmärkten der langlebigen Konsumgüterindustrie. Der konsolidierte Brutto­umsatz des Konzerns konnte 2021 um 18,8 Prozent auf 817 Millionen Euro und das Betriebsergebnis gar um 95,9 Prozent auf 43,9 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden.

Die globale Präsenz der Phoenix Mecano Group ermöglichte es, die auch im zweiten Jahr der Pandemie auftretenden wirtschaftlichen Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Für regionale Lockdowns, Unterbrüche in den Lieferketten sowie knappe und mit erhöhten Kosten verbundene Transportkapazitäten mussten Lösungen gefunden werden. Hinzu kamen die stark gestiegenen Preise für verschiedene Industriemetalle und Kunststoffgranulate, welche sich auf alle Geschäftssparten auswirkten. Dank alternativen Lieferquellen und Preisanpassungen konnten die Auswirkungen auf die Geschäftsbilanz jedoch positiv beeinflusst werden.

Wachstum entlang von Megatrends

So wie das vergangene Jahr positiv abgeschlossen werden konnte, zeigten sich auch im ersten Quartal 2022 er­freuliche Tendenzen. Dank der sehr guten Auftragslage verzeichnete Phoenix ­Mecano eine Umsatzsteigerung von 9,5 Prozent von 191,8 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 210 Millionen Euro. Für einmal resultierte das stärkste Umsatzwachstum in Europa mit einem Plus von 14 Prozent, unter anderem dank den starken Umsatzsteigerungen im Hauptmarkt Deutschland und der Schweiz. Dabei konnte ein Auftragswachstum von knapp neun Prozent verbucht werden. Das Betriebsergebnis stieg dabei aufgrund der Ausweitung des Geschäftsvolumens und produktmixbedingt leicht erhöhter Rohmarge überproportional um 24,4 Prozent auf gut 13 Millionen Euro, wobei die Betriebsergebnismarge bei 6,2 Prozent lag. Im gleichen Jahreszeitraum konnte das Periodenresultat im Vergleich zum Jahr 2021 um über 53 Prozent auf 10,3 Millionen Euro gesteigert werden.

Aufgeschlüsselt nach den drei Sparten sticht im ersten Quartal 2022 Enclosure Systems mit gut 15 Prozent Bruttoumsatzsteigerung heraus. In Amerika konnte in dieser Sparte sogar eine Umsatzausweitung von über 30 Prozent erwirtschaftet werden. Ein positives Betriebsergebnis wies Phoenix Mecano ebenfalls bei den Industrials Components mit 4,9 Millionen Euro (+26.7 Prozent) aus. Etwas kleiner, jedoch immer noch im Plus, verzeichnete ebenso die Sparte Dewert Okin Technology (DOT) Group im Vergleich zum Vorjahr eine Bruttoumsatzsteigerung von 4,7 Prozent und ein Betriebsergebnis von 0,8 Millionen Euro.

Ausgerichtet auf die drei Kernthemen Smart Furniture, Factory Automation und Energiewende strebt Phoenix Mecano weiterhin ein organisches Wachstum entlang von Megatrends an. Auch hinsichtlich der DOT Group zeigte sich Kobler optimistisch, auch wenn sich der Teilbörsengang in China etwas verzögert. Dieser sei jedoch zentral, um sich im chinesischen Markt etablieren und Schlüsselmitarbeiter binden zu können.

Volle Auftragsbücher

Nicht zuletzt aufgrund der guten Aufstellung der Phoenix Mecano AG blickt CEO Rochus Kobler optimistisch in die Zukunft. «Die Einkaufsmanagerindizes für den Industriesektor stehen in den meisten Weltregionen weiterhin auf Wachstum», hielt er fest. Entsprechend voll seien die Auftragsbücher. Die Wirtschaft stehe jedoch mit hohen Rohstoff- kosten, steigenden Zinsen und dem Konflikt in der Ukraine weiterhin vor grossen Herausforderungen. Trotzdem rechnet Kobler mit intakten Wachstumschancen. «Management und Verwaltungsrat von Phoenix Mecano sind zuversichtlich, im Geschäftsjahr 2022 eine weitere Umsatzsteigerung und eine zweistellige prozentuale Verbesserung im Betriebsergebnis zu erreichen», un­terstrich Kobler. Entsprechend werde an der Generalversammlung auch die Auszahlung einer höheren Dividende von 15 Franken, im Vergleich zu 8 Franken im Vorjahr, vorgeschlagen.

Audio
Geschäftsführer Rochus Kobler im Interview mit Radio Munot.

Ist dieser Artikel lesenswert?

Ja
Nein

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren