Georg Fischer AG: Gesamtumsatz und Rendite sinken

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Der Konzern hat mit geopolitische Unsicherheiten zu kämpfen. Bild: zvg

Die Georg Fischer AG hat ihre ersten Zahlen für unter dem neuen Führungsduo Müller und Joergensen präsentiert. Unsicherheiten in der Weltwirtschaft drücken das Ergebnis.

Der Handelskrieg zwischen China und den USA geht auch an der Georg Fischer AG (GF) nicht spurlos vorbei: Wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung schreibt, sank der Umsatz im ersten Halbjahr 2019 organisch um 5.5 Prozent. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr auf 1.915 Milliarden Franken, was einem Minus von 20 Prozent entspricht, basiere laut dem Unternehmen im Wesentlichen auf der Devestition Ende 2018 von zwei Eisengiessereien in Deutschland mit einem Umsatz von rund 350 Millionen Franken.

Das operative Ergebnis verringerte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 26,4 Prozent auf CHF 153 Millionen Franken, was einer EBIT-Marge von 8.0 Prozent entspricht beziehungsweise 7.3 Prozent unter Berücksichtigung von Einmaleffekten von 14 Millionen Franken.

Auch die Rendite sank folglich: Auf das eingesetzte Kapital (ROIC) erreichte sie 13.8 Prozent gegenüber 21.2 Prozent im ersten Halbjahr 2018. Das Konzernergebnis nach Minderheitsanteilen und Sondereffekten belief sich auf 101 Millionen Franken gegenüber 150 Millionen Franken im ersten Semester 2018.

Für das Gesamtjahr erwartet GF einen freien Cashflow vor Akquisitionen in der anvisierten Bandbreite von 150 Millionen bis 200 Millionen Franken.

Die wichtigsten Kennzahlen von GF im Überblick.

Gründe für diese Zahlen seien im geopolitischen Umfeld zu finden, so das Unternehmen: «Das wirtschaftliche Umfeld im ersten Halbjahr 2019 wurde durch geopolitische Unsicherheiten wie dem Handelsstreit zwischen den USA und China, der Situation im Mittleren Osten sowie dem anstehenden Brexit in Europa negativ beeinflusst.»

Rückzug aus dem Automobilsektor

Auch bei GF Casting Solutions war das Geschäft Das im ersten Halbjahr 2019 belastet von stark rückläufigen Produktionszahlen der westeuropäischen und chinesischen Automobilindustrie sowie von Verschiebungen innerhalb der Sortimente bei wichtigen Kunden. Aufgrund der bedeutenden Devestition zweier grosser Eisengiessereien in Deutschland, in Singen und Mettmann, Ende 2018 reduzierte sich der Umsatz um 43.6 Prozent auf 521 Millionen Franken.

«GF ergreift umgehend Massnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu sichern», so das Unternehmen zu diesen Zahlen. So sollen in den kommenden Monaten rund 300 Arbeitsplätze vom Standort Werdohl (Deutschland) nach Rumänien und Österreich verlagert werden. Die Leichtmetallgiesserei dort habe in den vergangenen Monaten unter den sich verändernden Marktbedingungen und Produktsortiment-Verschiebungen auf Kundenseite gelitten. Für die betroffenen Mitarbeitenden in Werdohl werde zusammen mit der Arbeitnehmervertretung nach sozialverträglichen Lösungen gesucht.

Mit dieser Devestition werde der im Dezember 2018 begonnene strategische Rückzug aus dem Eisenguss im Automobilbereich in Europa abgeschlossen sein, so das Unternehmen.

Erste Zahlen unter neuer Führung

Erst im April waren auf der Generalversammlung der GF die Andreas Müller und Mads Joergensen zum CEO bzw. CFO ernannt worden. Diese Geschäftzahlen sind die ersten, die die beiden präsentieren müssen.

Trotzdem gibt man sich optimistisch von Unternehmensseite her: «Die konsequente Fokussierung von GF Casting Solutions in Kombination mit den nun getroffenen Massnahmen führen 2019 und 2020 zu Einmalkosten, werden danach aber zu einer deutlichen Verbesserung der operativen Leistung beitragen. GF Machining Solutions weist einen guten Auftragsbestand aus, was zu einem stärkeren zweiten Halbjahr führen sollte.»

Es bestünden deshalb gute Chancen, im zweiten Halbjahr 2019 sowohl bezüglich Umsatz als auch Profitabilität ein besseres Ergebnis erzielen zu können, so das Unternehmen. (rd)

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