Lernende von Georg Fischer erhalten Einblicke in Caritas-Trinkwasserprojekte

Jeannette Vogel | 
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Aus Anlass des 100-jährigen ­Bestehens der Berufsbildung beim Industriekonzern Georg Fischer besuchten GF-Lernende aus Schaffhausen die Caritas Schweiz in Bolivien.

Aus dem üblichen Rahmen fiel die diesjährige Georg-Fischer-Lehrlingswoche. 16 GF-Lernende, vom zweiten bis zum vierten Lehrjahr, reisten Anfang August für eine Woche nach Bolivien. Anlass für die Projektwoche in Südamerika war das 100-jährige Bestehen der Berufsbildung bei GF. Vor 100 Jahren gründete GF eine eigene, staatlich anerkannte Werkschule. Heute bildet das Industrieunternehmen schweizweit rund 200 Lernende aus, davon 80 in Schaffhausen.

Zugang zu sauberem Wasser fehlt

Um an der Projektwoche in Bolivien teilnehmen zu können, mussten sich die Schaffhauser GF-Lernenden mit einem Motivationsschreiben für die Reise bewerben: «Sie waren alle überzeugend. Wir brachten es nicht fertig, Absagen zu erteilen, deshalb durften alle 16 mitkommen», sagt Roland Gröbli, einer der Begleiter der aufgestockten Reisegruppe. Dem Geschäftsführer der Georg-Fischer-Clean-Water-Stiftung (siehe Kasten unten) kam dabei seine Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit zugute, die er während sieben Jahren in ­Lateinamerika gesammelt hat. Die Projektwoche wurde in Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation Caritas Schweiz durchgeführt: Eine Woche lang lernten die Jugendlichen die Lebensbedingungen vor Ort hautnah kennen. Sie konnten sich mit den Bo­livianern dank des von GF organisierten Spanischunterrichtes austauschen und erfuhren einiges über die Arbeit der Caritas. Zentrales Thema war das Wasser: Rund 30 Prozent der ländlichen Bevölkerung Bo­liviens haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Mit dabei waren auch Jasmina von Arx und Kilian Pfister, beide 19 Jahre alt. Als Gastgeschenke brachte sie Frisbees mit, die eigens in der GF-Division Rohr­leitungssysteme angefertigt worden waren.

Von Arx ist Kunststofftechnologin im dritten Lehrjahr, sie sagt: «Es war eine ganz tolle Erfahrung, dabei sein zu dürfen.» ­Mediamatiker Pfister ist von der Herzlichkeit der Bolivianer fasziniert: «Sie sind offen, gastfreundlich und teilen das wenige, das sie haben.» Teilen kann man aber nur, was man hat: «In jedem Dorf hat es einen Sportplatz, aber nicht in jedem Dorf gibt es genügend sauberes Wasser», so Pfister.

GF: 10 Millionen in sauberes Wasser investiert

Im Jahr 2002 hat die Georg Fischer AG im Rahmen des Jubiläums zum 200-jährigen Bestehen des Unternehmens die Stiftung Clean Water gegründet. Seit 2012 spannt der Konzern bei Projekten für die Trink­wasserversorgung mit der Caritas Schweiz zusammen. Die GF-Stiftung Clean Water stellte anlässlich ihres 10-Jahr-Jubiläums der Caritas für gemeinsame Projekte eine Million Franken zur Verfügung.

Die Stiftung hat engen Zusammenhang mit der Division GF Piping Systems, die vor allem im Bereich der Wasseraufbereitung und -ver­teilung stark ist.

Bisher wurden mehr als 140 Projekte in 50 Ländern unterstützt, so konnte bis jetzt über 300'000 Menschen in aller Welt zu einem nachhaltig besseren Zugang zu Trinkwasser verholfen werden.

GF hat in die Stiftung Clean Water bis heute über zehn Millionen Franken investiert. Aktuell unterstützt die Stiftung Wasserprojekte in Bolivien, Kenia, Äthiopien, Bangladesch, Nepal und Kambodscha. ­Geschäftsführer der Georg-Fischer-Clean-Water-Stiftung ist GF-Generalsekretär Roland Gröbli. (jvo)

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