Jobmarkt läutet in der elften Runde Neuerungen ein

Jeannette Vogel | 
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Übersetzerin Nikolina Buzar findet das angepasste Format des Jobmarktes super. Neu können auch jüngere Stellensuchende daran teilnehmen. Bild: Jeannette Vogel

Anlässlich des gestrigen Schaffhauser Jobmarkts hat Initiator Vivian Biner den Rahmen angepasst.

Die elfte Auflage der Ver­an­stal­tung Jobmarkt brachte gestern Vertreter von regionalen Unter- nehmen mit Stellensuchenden zu­sammen.

Auf den ersten Blick bot sich das gewohnte Bild im grossen Saal des Schaffhauser Hotels Arcona Living. Dann griff aber nicht wie üblich der anwesende ­Daniel Gretler zum Mikrofon, sondern Lukas Grüninger. Er erklärte den rund 40 Firmenvertretern, dass der Jobmarkt neu auch für jüngere Berufsleute geöffnet worden sei. Rund ein Drittel der 60 Stellungsuchenden kamen nicht aus dem Jobjäger-Programm. Das seit 2014 existierende Programm hat zum Ziel, ­ältere Stellen­suchende zu vernetzen, zu motivieren und ihre Stärken dem Arbeitsmarkt zu präsentieren. Grüninger sagte einladend: «Lasst uns richtig schön netzwerken.»

Verschiedenfarbige Tischtücher kennzeichneten die jeweiligen Berufsgruppen. An fünf Tischen dokumentierten die Stellensuchenden ihr Leistungsangebot mittels unterschiedlich gestalteter Flyer. Polygraf Wolfgang Willner fiel durch seine gelb-schwarzen, individuellen Böxli auf, auf denen er alle Informationen zu seiner Person untergebracht hatte. Die aus einem A3-Blatt ­gestalteten Formen brachten ihm von verschiedenen Personen Komplimente ein, auch von Vivian Biner, dem Leiter des Arbeitsamtes. Willner winkte ab: «Ich will kreativ sei, das ist mein Job.» Er sucht eine Stelle in der Region, in der er seine langjährige Erfahrung als Desktop Publisher einbringen kann.

Luma Beef stockt Personal auf

Jüngster Jobsuchender war Giuliano Kurz. Der 24-Jährige ist kürzlich aus dem Maschinenbaustudium ausgestiegen: «Ich bilde mich lieber während der Arbeit weiter.» Der Wunsch des gelernten Polymechanikers mit Erfahrungen im 3- sowie 5-Achs-HSC-Fräsen: im ­Bereich Arbeitsvorbereitung oder Prozessoptimierung eine neue Stelle finden. Regelrecht verkuppeln wollte Moderator Grüninger Giuliano Kurz mit den Chefs von Luma Beef. Die Neuhauser Firma ist am Wachsen, die dortigen Chefs sind Quereinsteiger. Der Fleischveredler habe in Neuhausen aktuell 17 Mitarbeiter und suche für verschiedene Gastroprojekte Köche, Verkäufer (möglichst mehrsprachig) und Eventmanager, sagte Luma-Beef-Gründer Marco ­Tessaro.

Sprachgewandt ist Nikolina Buzar. Die 29-Jährige beherrscht nebst Deutsch auch Englisch, Spanisch, Französisch und Kroatisch. Die Übersetzerin war überrascht vom «In»-Anlass Jobmarkt: «Ich finde es hier super.» Der persönliche Kontakt mit Firmenvertretern gefalle ihr sehr: «Ich rede viel lieber mit Menschen, als online ein Bewerbungsschreiben abzuschicken.» Sie sucht eine Stelle in der Region, ist aber auch bereit zu reisen: «Genf hin und zurück an einem Tag bin ich gewohnt.»

30 Einzelgespräche

Hans Waldmann gehört zur Altersgruppe der über 50-Jährigen. Der gelernte Schreiner hat sich immer weitergebildet und sucht eine Stelle im Sozialbereich. «Mich stört das Schlagwort Digitalisierung. Ich höre es bei meinen Bewerbungsgesprächen immer wieder. Aber niemand kann mir sagen, welche Kompetenzen er genau sucht.»

Rund 30 Einzelgespräche fanden gestern Nachmittag statt. Dass nach einer ersten kurzen Phase mit losen Gesprächen so viele individuelle Gespräche in einem separaten Raum stattfanden, freut Biner: «Solange es so gut läuft und es immer noch kribbelt, findet auch der Jobmarkt weiterhin statt.»

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