Wohnungspreise deutlich gestiegen

Jeannette Vogel | 
Noch keine Kommentare
Ein Quadratmeter Wohnfläche kostet heute gemäss Comparis in Schaffhausen im Schnitt 6000 Franken. Grafik

Die Wohnungspreise in Schaffhausen sind innerhalb eines Jahres um einen Viertel angestiegen, heisst es in einer Studie von Comparis. Was ­sagen Schaffhauser Immobilienhändler dazu?

Nirgends seien schweizweit die Quadratmeterpreise für Wohnungen innerhalb eines Jahres so stark gestiegen wie in Schaffhausen, schreibt Comparis im Immobilienrapport 2017. Und ergänzt: Ein Quadratmeter wird für 6000 Franken angeboten; das sind 25 Prozent mehr als letztes Jahr. Schweizweit bezahlt man die höchsten Quadratmeterpreise mit 12 250 Franken in der Stadt Zürich, die niedrigsten im Wallis, genauer im Bezirk Raron, mit 2750 Franken. In die Berechnung, die zusammen mit der ETH erstellt wird, flossen die Daten aus 1 611 000 Kaufinseraten für Häuser und Wohnungen ein, die von 2005 bis Ende Juni 2017 auf der Webseite des Vergleichsdienstes angezeigt wurden. Harry Meier von Comparis bestätigt: «Landesweit sind die Preise gestiegen. Schaffhausen hat den Vorteil, nahe an der Stadt Zürich und am Flughafen zu sein.»

Der Schaffhauser Immobilienmarkt – eine Goldgrube? So weit würden lokale Immobilienmakler nicht gehen. Sie stellen keine generelle Preissteigerung fest – die Preise seien stark vom Ausbaustandard und vom Quartier abhängig: «Eine süffige Schlagzeile», sagt Hans Graf von der Graf & Partner Immobilien AG. Wohl könne es sein, dass für neu erstellte Wohnungen in der Stadt Schaffhausen aktuell 6000 Franken pro Quadratmeter beheizte Wohnfläche bezahlt werde, aber ein Anstieg um 25 Prozent innerhalb eines Jahres, scheine ihm, gelinde gesagt, unrealistisch. Aber er relativiert: «Bezogen auf Inserate in den letzten zwölf Jahren kann dies aber statistisch durchaus sein.» Seit einigen Jahren gebe es einen Neubauboom bei Wohnungen in Schaffhausen, der sich in den Inseraten widerspiegle. Claudia Frei von Engel & Völkers Schaffhausen sagt: «Das ist sehr individuell. Es können mehr oder weniger als 6000 Franken sein, Attikawohnungen an einer besonderen Lage in der Stadt Schaffhausen kosten bis 10 000 Franken pro Quadratmeter.» Eine generelle Steigerung um 25 Prozent sehe die Firma aber nicht.

Nicht mehr viel Fleisch am Knochen

Für Dominique Walter, Gründer und Mitinhaber der Schaffhauser Dowa Immobilien AG, ist bei der Nachfrage der Zenit erreicht. «Der Druck wird grösser, und auch die Baugesuche gehen zurück», so Walter. «Es hat nicht mehr so viel Fleisch am Knochen wie auch schon.» Eine 25-prozentige Steigerung der Preise innert eines Jahres sei kein Spiegel des gesamten Marktes. Besonders bei Immobilien gehe einiges unter der Hand weg, würden also nie ausgeschrieben oder inseriert. Es sei eine risikoreiche Zeit. Walter warnt: «Man kann sich auch verspekulieren.»

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren