«Coding Club for Girls»: Frauenpower in der IT

Alexander Hongler | 
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Bereits das dritte Jahr in Folge fand am Donnerstag im gotec!-Labor in Neuhausen einer der vier Workshops des «Coding Club for Girls» statt. Bild: zVg

Bereits das dritte Jahr in Folge fand am Donnerstag im gotec!-Labor in Neuhausen einer der vier Workshops des «Coding Club for Girls» statt. Ziel der Workshops ist es, junge Mädchen für informationstechnische Berufe zu begeistern.

Bereits das dritte Jahr in Folge fand am Donnerstag im gotec!-Labor in Neuhausen einer der vier Workshops des «Coding Club for Girls» statt. Ziel der Workshops ist es, junge Mädchen für informationstechnische Berufe zu begeistern.

Zwölf interessierte Mädchen zwischen 10 und 15 Jahren entwickelten am Donnerstag während zwei Stunden mit der Programmiersprache «Python» eine eigene Version des Com­puterspielklassikers «Snake». Python wird unter anderem auch von Unternehmen wie Google verwendet. Hochkonzentriert und in ihre Bildschirme vertieft, arbeiteten sich die Mädchen durch ein mehrseitiges Anleitungsdossier.

Der «Coding Club for Girls» ist ein Projekt der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL), unterstützt durch das Eidgenössische Büro für Gleichstellung von Mann und Frau. Es soll bei jungen Mädchen das Inte­resse für den IT-Bereich wecken. In der Schweiz beträgt der Frauenanteil in dieser Branche nur knapp 20 Prozent. Verschiedene Workshops fördern die digitalen Fähigkeiten der Teilnehmerinnen. Man will nachhaltig weiblichen Nachwuchs für die Branche gewinnen.

Eine Branche für kreative Köpfe

Eine junge Frau, welche sich eines solchen Angebots in ihren Kindertagen auch erfreut hätte, ist Emily Gallacher. Sie studiert Informatik an der HSG in St. Gallen und leitete mit Jérôme Salm (ebenfalls Informatikstudent) den Workshop in Neuhausen. «Als ich ein Kind war, gab es diese Kurse noch nicht», erzählt Emily Gallacher, rückblickend finde sie das sehr schade. «Im Informatikbereich kann man unendlich kreativ sein.» Sie wolle den Mädchen in den Kursen dieses Kreativitätspotenzial aufzeigen.

«Im Informatikbereich kann man unendlich kreativ sein.»

Emily Gallacher, Kursleiterin «Coding Club for Girls»

Dass die Workshops auf grosse Zustimmung stossen, zeigen auch die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen. Die zehnjährige Lovis besuchte zum ersten Mal einen Kurs des «Coding Club for Girls». Aufmerksam geworden sei sie durch Flyer, welche in der Schule verteilt wurden. «Ich finde es toll, dass wir direkt selber programmieren und tüfteln dürfen.» Sie könne sich vorstellen, später auch beruflich Spiele zu programmieren. Für den zweiten Workshop, welcher am 7. Juni stattfinden wird, hat sich die Primarschülerin bereits angemeldet. In diesem Workshop wird den Mädchen gezeigt, wie sie effizient mit Suchmaschinen umgehen können.

Damit das Interesse der jungen Mädchen langfristig bestehen bleibt, können die Teilnehmerinnen auf einer speziell für das Projekt entwickelten Webseite in weiteren Auf­gaben ihre Fähigkeiten vertiefen und an Wettbewerben teilnehmen. Nebst dem «Coding Club for Girls» bietet die EPFL auch Intensivkurse für unter zehnjährige Mädchen an. Die Workshops von «Internet und Code für Mädchen» finden in Neuhausen seit 2018 jährlich statt und werden stets gut besucht.

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