Neuhausen braucht eine neue Sporthalle und zusätzliche Klassenzimmer

Saskia Baumgartner | 
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2020 wurde der Schulraum in Neuhausen am Standort Kirchacker erweitert. In den kommenden Jahren werden weitere Klassenzimmer nötig. Bild: Melanie Duchene

Die Anzahl Schülerinnen und Schüler in Neuhausen nimmt weiter zu. Grund ist das Bevölkerungswachstum. In voraussichtlich drei bis vier Jahren muss für rund 15 Millionen Franken Schulraum geschaffen werden. Auch die Einführung eines neuen Schulmodells wird erwogen.

Mitte 2020 wurde in Neuhausen das grösste Schulprojekt seit Langem fertig­gestellt: Der Altbau des Schulhauses Kirchacker war saniert und ein Erweiterungsbau mit sechs Klassen- sowie weiteren Zimmern und einer Aula erstellt worden. Knapp 22 Millionen Franken wurden investiert. Nun steht in Neuhausen bereits ein weiteres, grosses Schulprojekt an, im Finanzplan 2024–2026 sind dafür rund 15 Millionen Franken vorgesehen.

Geplante Investitionen

Geplant sind die Erweiterung des Schulraums und der Bau einer Doppelturnhalle. Grund dafür ist die weiter zunehmende Anzahl Schülerinnen und Schüler. Es handelt sich um eine direkte Folge der Ansiedlungspolitik der Gemeinde. Aktuell entsteht in Neuhausen viel neuer Wohnraum. Allein in den Hochhaus- und Mehrfamilienhausbauten am Industrieplatz und auf dem Rhytech-Areal werden Hunderte neue private Wohnungen geschaffen. Der Gemeinderat rechnet bis 2025 mit 11'800 Einwohnerinnen und Einwohnern, 1300 mehr als Ende 2021 in Neuhausen lebten.

«Ich gehe ­davon aus, dass wir ­mindestens sechs Klassenzimmer brauchen.»

Ruedi Meier, Bildungsreferent Neuhausen

Doch was bedeutet der Zuwachs für die Schülerzahlen? Eine schwierige Frage, die mittels aufwendiger Berechnungen alle zwei Jahre analysiert wird. Die neueste Prognose werde bis Dezember fertiggestellt, sagt Bildungsreferent Ruedi Meier. Dann werde man konkreter wissen, ob der zusätzliche Schulraum schon in drei oder erst in fünf Jahren notwendig ist. Die letzten Prognosen seien plus minus eingetroffen. «Daher gehe ich davon aus, dass wir mindestens sechs zusätzliche Klassenzimmer brauchen.» Aktuell besuchen rund 1140 Kinder die Neuhauser Schulen, es gibt 52 Klassen von der Primarstufe inklusive Kindergarten bis zur Sekundarstufe.

Sekundarstufe an einem Standort

Wo der neue Schulraum entstehen soll, sei noch nicht 100-prozentig sicher, sagt Meier. In einer vor zwei Jahren durchgeführten Studie habe sich jedoch der Standort Gemeindewiesen als der beste herausgestellt. Dort sei genug Platz für einen Anbau und eine neue Turnhalle vorhanden. Zudem böte der Standort den Vorteil, dass dort die Sekundarstufe zusammengelegt werden könnte, sagt Meier.

Während die Kindergärten über das gesamte Gemeindegebiet verteilt sind, gibt es insgesamt drei Schulstandorte in Neuhausen: Kirchacker, Rosenberg und Gemeindewiesen. Aktuell handelt es sich bei der Kirchackerschule um eine reine Primarschule. Am Standort Rosenberg ist zusätzlich zu den Primarschulkassen die Sekundarschule beheimatet, auf dem Gemeindewiesenareal neben der Primarschule auch die Realschule.

Meier erklärt, dass mit der Zusammenlegung der Sekundarstufe auf dem Gemeindewiesenareal das Rosenbergschulhaus entlastet würde. Bereits heute stünden dort kaum Gruppenräume zur Verfügung. Zudem ergäben sich mit der Real- und Sekundarschule am selben Ort Synergien. Vorstellbar sei auch die Einführung neuer Schulmodelle, bekannt aus Zürcher Gemeinden. Dort gebe es häufig nur noch eine Sekundarschule, der Unterricht werde jedoch in verschiedenen Niveaus erteilt. Wird ein Schüler in einem Fach besser oder schlechter, kann er in ein anderes Niveau wechseln.

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