IVF Hartmann spürt rückläufige Nachfrage nach Desinfektionsmitteln

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Die Entwicklung der Corona-Pandemie wirkt sich unmittelbar auf die Betriebsergebnisse der IVF Hartmann AG aus. Bild: Selwyn Hoffmann

Das Neuhauser Unternehmen IVF Hartmann hat das Ergebnis des ersten Halbjahrs 2021 publiziert. Gemäss Medienmitteilung vom Mittwoch seien Umsatz und Ergebnis wegen der Pandemie erwartungsgemäss unter Druck geraten. «Die 2020 deutlich sichtbaren positiven Corona-Sondereffekte sind im Verlauf des ersten Halbjahres 2021 erheblich zurückgegangen.» Insbesondere bei Desinfektionsprodukten und Schutzbekleidung sei die Nachfrage nach den Höchstständen im Vorjahr gesunken. Gleichzeitig hätten die negativen Corona-Effekte weithin Bestand: «Der Budget- und Kostendruck in den Gesundheitssystemen verschärft sich weiter und wirkt sich ebenso auf den Geschäftsverlauf aus wie die noch immer niedrige Anzahl belegter Betten in Alters- und Pflegeheimen», heisst es in der Mitteilung weiter.

Rückläufige Umsatz- und Ertragsentwicklung

Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 sind die Umsatz- und Ertragsentwicklung entsprechend rückläufig: Über alle Geschäftssegmente hinweg erzielte die IVF Hartmann Gruppe im ersten Halbjahr 2021 Umsatzerlöse von insgesamt rund 71,7 Millionen Franken. Dies entspricht einem Rückgang von -17,2 Prozent. Das Ebit (Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern) der Unternehmensgruppe sank von 9,0 auf 4,7 Millionen Franken, was ein Rückgang von -47,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die Ebit-Marge betrug 6,6 Prozent (Vorjahr: 10,4 Prozent). «Ohne die genannten negativen Ebit-Einflüsse des ersten Halbjahres läge das Halbjahresergebnis 2021 in etwa auf dem Niveau vor der Covid-19-Pandemie, also des ersten Halbjahres 2019», schreibt die IVF Hartmann dazu.

Absatz von Desinfektionsmitteln spürbar

Bei der Entwicklung der Märkte und Segmente sticht vor allem der rückläufige Absatz von Desinfektionsprodukten und Schutzbekleidung hervor. Dieser blieb im ersten Halbjahr 2021, bedingt durch die stark rückläufige Nachfrage, deutlich unter der Vorjahresperiode. Ebenso sanken die Umsatzerlöse im Segment Wundmanagement gegenüber dem Vorjahr. Dieser Rückgang sei auf eine schwächere Nachfrage, die auf die anhaltenden Einschränkungen im öffentlichen Leben und in den Gesundheitseinrichtungen sowie auf die im Vorjahr aufgebauten hohen Lagerbestände bei den Kunden zurückzuführen, schreibt die IVF Hartmann. Ferner führten die pandemiebedingt stark gesunkenen Belegungsraten in Alters- und Pflegeheimen zu einer geringeren Nachfrage nach Pflegeprodukten. Negativ beeinflusst sei die Umsatzentwicklung zudem durch den anhaltenden Preisdruck sowie vermehrte Budgetbeschränkungen vieler Kunden worden.

Neuausrichtung verläuft plangemäss

Die Ende April 2021 angekündigte Neuausrichtung der Produktion in Neuhausen verlaufe plangemäss, habe jedoch das Halbjahresergebnis durch die Bildung einer Restrukturierungsrückstellung zusätzlich belastet (Netto-Ebit-Effekt von -1,2 Millionen Franken). Auch negative Wechselkurseinflüsse sowie pandemiebedingt höhere Beschaffungs- und Logistikkosten minderten das Ergebnis des ersten Halbjahres 2021. Dennoch sei es der IVF Hartmann Gruppe, in verschiedenen Absatzkanälen weitere Marktanteile zu gewinnen.

Für das zweite Halbjahr 2021 geht die Unternehmensgruppe von einem höheren Ebit als im ersten Halbjahr 2021 aus. Gemäss Mitteilung erwartet die IVF Hartmann für das gesamte Geschäftsjahr 2021 ein Umsatz und ein Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern, die «signifikant unter denen des Vorjahres liegen werden». (eku)

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