Ein Blick ins zukünftige RhyTech-Quartier

Franziska Bartel | 
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Über das Projekt «Überbauung RhyTech-Areal» wurde anlässlich des eingereichten Baugesuchs informiert. Eine Diskussion um Pro und Kontra flammte auf.

Familien spazieren über die Flaniermeile, an die eine grosszügige Grünfläche angrenzt. Die Sitzplätze vor dem Café sind gut belegt. Daneben ragen die beiden modernen Hochhäuser in den Himmel. Einen belebten und gleichzeitig harmonischen Eindruck vermitteln die farbigen Bilder. So soll die Überbauung auf dem RhyTech-Areal in vier Jahren – gemäss Plan – realisiert werden.

Modell zeigt Situation

Zu sehen waren die Fotos am Samstag während einer Informationsveranstaltung in der Kopfbauhalle 22 in Neuhausen. Weiter konnten Projektpläne im Grossformat, wie etwa der Situationsplan oder die Ansichten von der Klettgauer Strasse und der Badischen Bahnhofstrasse aus, in Augenschein genommen werden. Ausserdem war ein plastisches Modell ausgestellt. Organisiert hatte den Anlass die Halter AG, die auf dem RhyTech-Areal 270 Wohnungen bauen will (SN vom 9. November). Das Baugesuch liegt aktuell bei der Gemeinde aus.

Besucher stellten Fragen

«Wir möchten zeigen, was wir eingegeben haben, sodass die Leute Fragen stellen können», sagte Patrick Senn, Projektleiter der Halter AG. Gemeinsam mit Vertretern des Neuhauser Gemeinderates gab das Zürcher Unternehmen Auskunft über das Projekt. Im Laufe des Vormittags kamen immer wieder neue Besucher – mehrheitlich Neuhauser Einwohnerinnen und Einwohner – und schauten sich die verschiedenen Visualisierungen sowie Grundrisse an und liessen sich diese erklären. Einige zeigten bereits Interesse an den Wohnungen.

Zuerst am Plan, anschliessend am Modell informierte sich Rolf Zubler, Eigentümer von Big Boys Barbeque, gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin Marlei Baranoski über das Wohnungsangebot. Er interessierte sich für ein Eigentumsobjekt im 75 Meter hohen Turm. Die Wohnung soll nach Südosten ausgerichtet sein, sagte Zubler. Insgesamt zeigte er sich vom Projekt und der entstehenden Infrastruktur mit Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten begeistert. Es befinde sich dann alles an einem Ort und sei schön begrünt. «Wenn wir alle wollen, dann funktioniert das auch», sagte er über das für die Region wichtige Bauvorhaben.

Kritik: zu wenig Informationen

Aber auch zahlreiche kritische Stimmen waren zu vernehmen: Die Angaben seien zu spärlich. Es sei nicht zu sehen, wo die Migros, die plant, vom Neuhauser Ortszentrum auf das RhyTech-Areal zu ziehen, untergebracht werden soll. Darüber hinaus wurden konkrete Wohnungspläne vermisst. Lediglich der Standardgrundriss einer Wohnung im fünften Obergeschoss war – beinahe auf Fussbodenhöhe –ausgestellt. Diesen könne man lediglich knieend betrachten, beklagte eine 75-jährige Neuhauserin. Sie habe sich mehr Kundenfreundlichkeit und Informationsblätter zum Mitnehmen gewünscht. Hans-Ueli Schlapbach, ein Anwohner aus unmittelbarer Nähe, war an einer Ansicht mit Schattenwurf interessiert. «Ich bin enttäuscht, dass kein entsprechender Plan aufgelegt wurde», sagte er. Sehr genau verfolgt er gegenwärtig den Verlauf der Sonne. Anfang November sei die Sonne bereits 20 Minuten vor Vier hinter dem Baugerüst verschwunden. Mit drei bis vier Geschossen weniger hätte er kein Problem, so Schlapbach.

Zuständigkeit beim Kanton

Seit dem 3. November liegt das Baugesuch der Halter AG für 30 Tage aus. Sie befänden sich nicht mehr auf der politisch verwaltungstechnischen Ebene, sagte Gemeinderatspräsident Stephan Rawyler. Jetzt gehe es um rechtliche Fragen. Das heisst, der Kanton müsse schauen, dass alle Vorschriften eingehalten sind.

Die Zuständigkeit liege jetzt beim Kanton, so Rawyler. Es müsse sich Gewissheit verschafft werden, dass alles nach den Gesetzen und den Normen, wie etwa des Zonenplans, des Quartierplans und des Umweltschutzes abläuft. Der Kanton entscheide unter Einbezug der notwendigen Fachstellen, wie Tiefbauamt oder Denkmalschutz, über die Baubewilligung, so der Gemeinderatspräsident.

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