Statik für 4-D-Kino wird überprüft

Schaffhauser Nachrichten | 
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Am Rheinfall soll ein 4-D-Kino entstehen. Ob dieses realisiert werden kann, hängt unter anderem von den Umbaukosten ab, die höher sind als zunächst erwartet.

Schon vor einem Jahr wurden bei der Eröffnung der damaligen Rheinfallsaison erste Ideen zu einem 4-D-Kino an der Laufengasse bekannt gegeben. Im Kino soll den Besuchern die Geschichte des Rheinfalls veranschaulicht werden, und zwar vierdimensional. Die Zuschauer sollen einen Film sehen und hören, ihn etwa durch 3-D-Brillen räumlich wahrnehmen und auf beweglichen Sitzen Spezialeffekte wie Wind oder Wasser erleben.

Inzwischen wurde das Projekt der Rheinfall Betriebs AG weiter vorangetrieben. Diese Woche wurde eine Studie in Auftrag gegeben, um die Statik des Gebäudes an der Laufengasse 28 genauer zu überprüfen. Wie Verwaltungsratspräsident Thomas Burkhardt sagt, habe sich herausgestellt, dass an der Konstruktion der Liegenschaft – früher war hier ein Forschungslabor der Alusuisse beheimatet – einiges geändert werden müsse.

Bei einem Blick ins Innere wird klar, was Burkhardt meint. Im Erdgeschoss, wo der Kinosaal eingerichtet werden soll, gibt es zwei grössere Räume, die durch eine Mauer getrennt sind. In beiden Räumen befinden sich zudem mehrere Pfeiler – tragende. Die Mauer zu entfernen, um die erwünschte Raumgrösse zu erreichen, sei weniger problematisch. Eine Lösung für die Pfeiler zu finden, sei dagegen schwieriger, so Burkhardt. Entfernt oder versetzt werden sollen die Stützen, weil sie den Zuschauern den Blick auf die Leinwand erschweren würden.

Projektkosten von 1,5 Millionen Franken

Das ganze Projekt befindet sich derzeit noch in einer Abklärungsphase. Die Rheinfall Betriebs AG prüft zusammen mit der Regional- und Standortentwicklung des Kantons die Machbarkeit des Kinos. Je 10 000 Franken haben Bund und Kanton für die Machbarkeitsstudie des Projekts, das offiziell «Rhine Falls Story» heisst, gesprochen. Nächstes Jahr wird die Studie wahrscheinlich beendet und damit auch klar sein, ob das Kino realisiert werden kann oder nicht. Thomas Burkhardt ist optimistisch: «Die Finanzierung ist nicht unmöglich», sagt er.

Die Projektkosten schätzt er derzeit auf rund 1,5 Millionen Franken. Das Projekt werde aufgrund der schwierigen Statik teurer als ursprünglich erwartet. Die Laufengasse 28 befindet sich im Besitz der Gemeinde Neuhausen und wurde 2011 im Baurecht an den Kanton Schaffhausen abgegeben. Inwieweit der Kanton sich am Umbau – sollte es dazu kommen – beteiligt, ist noch unklar.

Neben dem Um- und Ausbau spielen für die Realisierung des Projekts aber noch andere Faktoren eine Rolle. Allen voran die Besucherzahlen. 100 000 Personen müssten das 4-D-Kino jährlich besuchen, damit dieses rentabel betrieben werden könne, sagen Burkhardt und Thomas Mändli, der ebenfalls im Verwaltungsrat der Rheinfall Betriebs AG sitzt. Zum Vergleich: Das Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen verzeichnete im vergangenen Jahr 23 000 Besucher.

Einheimische sollen profitieren

Rund 40 bis 45 Personen sollen in dem Kino Platz finden – sprich so viele Menschen, wie in einen Reisecar passen. Mändli betont, dass sich das Kino nicht exklusiv an Touristengruppen aus dem Ausland richte. Alle Rheinfall-Besucher, allen voran auch die Einheimischen, sollten davon profitieren. Der Kurzfilm solle unter der Leitung von Peter Jezler, dem früheren Direktor des Museums zu Allerheiligen, realisiert werden. Der Eintritt orientiere sich etwa am Preis einer Schifffahrt auf dem Rheinfallbecken. Thomas Mändli spricht von sechs bis zehn Franken. Im oberen Geschoss des Gebäudes soll zu einem späteren Zeitpunkt auch eine Art Museum errichtet werden.

War beim Start des Projekts noch überlegt worden, dass der Vorführsaal des 4-D-Kinos mit Wasser gefüllt wird und die Zuschauer den Film in einem Mändli-Boot sitzend verfolgen, scheint diese Idee mittlerweile kaum realisierbar. Das Boot, so Thomas Mändli, würde mögliche andere Nutzungen des Raums erschweren. In der Nebensaison sei durchaus denkbar, das Kino anderweitig als für die Vorführung des Rheinfall-Films zu nutzen. (sb)

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