Junge Lachse in der Fischzuchtanstalt

Saskia Baumgartner | 
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Bei der Wiederansiedlung des Lachses im Hochrhein wird die Fischzuchtanstalt am Rheinfall eine wichtige Rolle spielen.

Nur wenige Zentimeter gross sind die 2000 Lachse, die in einem der Aufzuchtbecken in der kantonalen Fischzuchtanstalt am Rheinfall schwimmen. Mit ihnen soll die Wiederansiedlung des Lachses im Hochrhein vorangetrieben werden.

Produktion von Lachsbesatz

«Das sind richtige Rheinlachse», sagt Patrick Wasem. Der Schaffhauser Fischereiaufseher hat die Lachseier im deutschen Iffezheim, nahe Baden-Baden, erhalten. Sie wurden in der Fischzuchtanstalt erbrütet und sind nun Vorsömmerlinge, also 90 Tage alt. In drei Jahren sind die Fische geschlechtsreif, dann kann Wasem selbst mit der Produktion von Lachsbesatz beginnen.

Danach sollen die jungen Lachse der Fischzuchtanstalt im Rhein ausgesetzt werden – im Aargau und bei Basel. So soll der Fisch, der am Hochrhein ausgestorben ist, langsam wieder angesiedelt werden. Schon jetzt werden Lachse im Hochrhein ausgesetzt, diese müssen gemäss Patrick Wasem jedoch aus dem Ausland bezogen werden. Keine ideale Lösung, weshalb das Bundesamt für Umwelt, das die Wiederansiedlung des Lachses vor­antreibt, die kantonale Fischzuchtanstalt anfragte, ob sie Lachsbesatz produzieren könne.

Grössere Becken bieten mehr Platz

Der Kanton war einverstanden, und die Voraussetzungen für das Vorhaben sind besser denn je, denn die Fischzuchtanstalt hat neue Fischtanks. Die früheren Becken waren zu klein und aufwendig im Unterhalt – aufgrund der fehlenden Überdachung schien die Sonne direkt in die Becken, weshalb die Algen sich schnell ausbreiteten.

Im Winter wurden die rund 30 Jahre alten Becken entfernt und neue installiert. Statt früher nur vier sind es nun sechs Becken, die jeweils etwa das dreifache Volumen der früheren Tanks haben. Auch wurde der Bereich überdacht. Nun haben die Jungfische mehr Platz und der Algenwuchs ist zurückgegangen. Zudem ist es mit der neuen Anlage künftig möglich, Rheinwasser bei der Aufzucht der Fische zu verwenden, sodass diese sich an ihren späteren Lebensraum gewöhnen können. Noch sind aber dazu letzte Arbeiten nötig. Insgesamt ist der Ersatz der Becken pünktlich über die Bühne gegangen – was für den Fischereiaufseher wichtig war. «Wir haben nur ein kleines Zeitfenster zwischen Dezember und März, in denen wir keine Fische aufziehen.»

Momentan schwimmen in den sechs Becken rund 100 000 Jungfische. Die meisten davon, rund 80 000, sind Äschen, die übrigen sind Forellen und die Lachse. Wasem kann sich vorstellen, die Produktion der Äschen künftig noch etwas zu erhöhen. Platz sei nun schliesslich vorhanden.

Literatur zum Thema:Heiner Matzinger «Der letzte Lachs am Rheinfall». 192 Seiten, zahlreiche Abbildungen, farbig, Hardcover. Meier Buchverlag Schaffhausen, 49 Franken

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