Beringen macht Angebote für Familien mit kleinen Kindern sichtbar

Alexander Hongler | 
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In Beringen wurden ­vorgestern Angebote für Familien mit kleinen Kindern vorgestellt. Bild: Alexander Hongler

Zum ersten Mal fand am Dienstagabend in der Mehrzweckhalle Zimmerberg die «Markthalle mit Angeboten für Familien mit kleinen Kindern statt». Ziel der Veranstaltung war es, Eltern und Kinder auf das breite Frühförderungsangebot der Gemeinden Beringen und Löhningen aufmerksam zu machen.

«Wer heute Abend hofft, ein Angebot für einen Chinesischkurs oder einen fortgeschrittenen Geigenkurs für sein Kind zu finden, wird enttäuscht werden», sagte der Beringer Gemeindepräsident Roger Paillard in seiner Eröffnungsrede. «Frühförderung bedeutet: Lachen, Spielen, Basteln, Lieben, Gewinnen, Verlieren», hiess es weiter. Es gehe darum, den Kindern unabhängig von ihrem ökonomischen Status einen fairen Start ins Leben zu ermöglichen.

«Frühförderung bedeutet: Lachen, Spielen, Basteln, Lieben, Gewinnen, Verlieren.»

Roger Paillard, Gemeindepräsident Beringen

Die Gemeinde Beringen habe in Sachen Frühförderung sehr viel zu bieten. Dies haben die Sozialreferentin Corinne Maag und Vanessa Le Donne, Leiterin der sozialen Dienste in Beringen, erkannt. Gemeinsam haben sie diesen Abend auf die Beine gestellt. «Vor allem zugezogene Familien wollen wir mit dieser Aktion auf das breite Angebot für kleine Kinder aufmerksam machen», erklärte Maag. Die Gemeinde Beringen wuchs in den letzten Jahren rasant. Viele Familien kommen neu in die Gemeinde. Es sei wichtig, sie von Beginn an zu unterstützen, damit sie Anschluss finden.

Viele Vereine waren vertreten

Elf Vereine waren anwesend und stellten an verschiedenen Ständen ihre Angebote vor. Eine der anwesenden Organisationen war das «Atelier Bildwerk». Geleitet wird dieses von Anja Wirz. Jeden Mittwoch können Kinder für 30 Franken einen Nachmittag lang kreativ arbeiten. «Bei uns kann man schnitzen, malen, zeichnen, töpfern und vieles mehr. Man kann auch selber Dinge erfinden», erklärt Wirz, denn der eigenen Kreativität seien keinerlei Grenzen gesetzt. Laut Wirz ist es für Kinder im frühen Entwicklungsstadium sehr wichtig, die motorischen Fähigkeiten zu schulen. Des Weiteren habe das Atelier auch eine soziale Komponente. «Die Kinder helfen und unterstützen sich gegenseitig. Sie lernen, respektvoll miteinander umzugehen.»

Neben Ständen von der Pfadi, verschiedenen Kitas, dem Eltern-Kind-Turnen und dem Elternverein war auch die Waldspielgruppe Beringen vor Ort. Diese findet bei fast jedem Wetter draussen statt. Kinder bräuchten nicht Massen an Spielzeug, lautet dort die Devise. «Die eigene Kreativität und die Natur des Waldes als Umgebung reichen zum Spielen», so eine Leiterin der Spielgruppe.

Berührungspunkte zur Kirche

Auch die reformierte Kirche war mit einem Stand vertreten. Der ganz grosse Ansturm blieb zwar aus, doch das Angebot kann sich sehen lassen. Die Kirchengemeinde möchte die Veranstaltung «Fiire mit de Chline» wieder lancieren. An diesen Kirchentagen für Kinder im Vorschulalter wird gespielt, gesungen und gebastelt. Es werden auch kindgerecht aufgearbeitete religiöse Geschichten erzählt. «Den Kindern werden so erste Berührungspunkte zur Kirche gegeben», so die Verantwortlichen. Die Anlässe seien offen für alle, unabhängig von der Religion der Eltern.

Viele Dolmetschende vor Ort

Um auch fremdsprachige Familien zu erreichen, engagierte die Gemeinde diverse Dolmetscherinnen sowie Dolmetscher für diesen Abend. Viel zu tun hatten diese allerdings nicht. Dies, obwohl eng mit dem «Haus der Kulturen» und «Integres» zusammengearbeitet worden sei, um möglichst viele Fremdsprachige zu erreichen. «Beim nächsten Mal werden es sicher mehr sein», da war sich eine Dolmetscherin sicher. Das Projekt stecke erst in den Kinderschuhen. Die Dolmetschenden würden in Zukunft auch in ihrem Umfeld mehr Werbung machen.

Offensive im Jugendbereich geplant

Für dieses Jahr planen Corinne Maag, Vanessa Le Donne und ihr Team auch eine Offensive im Jugendbereich. Die Gemeinde Beringen absolviert in Zusammenarbeit mit engage.ch ein Prozessjahr. «Unser Ziel ist es, eine Jugendkommission zu gründen», so Le Donne. «Wir wollen die Jugend abholen und sie in Entscheidungen mit einbeziehen.» Auch im sozialen Bereich in Beringen tut sich einiges. Der Gemeindepräsident Paillard sei sehr stolz auf seine Gemeinde. Der Einsatz sei einzigartig.

«Wir wollen die Jugend abholen und sie in Entscheidungen mit einbeziehen.»

Vanessa Le Donne, Leiterin Soziale Dienste Beringen

Dieser Abend sei erst der Anfang, da war sich auch Le Donne sicher und fügte hinzu: «Wir haben einiges geplant für die Zukunft.» Aus diesem Abend wolle man Schlüsse ziehen für allfällige Optimierungen bei nächsten Anlässen. Abgerundet wurde dieser Anlass durch einen originell zubereiteten Apéro.

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