So will Beringen Behörde und Verwaltung neu organisieren

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Der Beringer Gemeinderat beabsichtigt einen Wechsel vom «operativen Gemeindeführungsmodell» zum «Delegationsmodell». Bild: Marc Bührer

Ein klarerer und einheitlicherer Wind soll künftig durch die verschiedenen Abteilungen des Beringer Gemeinderats wehen. Dies soll mit einem Wechsel zum sogenannten «Delegationsmodell» möglich werden. Noch ist aber nichts entschieden.

In der Gemeinde Beringen tut sich was: genauer in der Organisation von Behörde und Verwaltung. Gemäss einer Medienmitteilung der Gemeindekanzlei Beringen vom Mittwochmorgen hat der Gemeinderat Grundsatzentscheide dazu gefällt, wie die verschiedenen Arbeitsfelder künftig organisiert werden sollen.

Anstoss für eine Optimierung war unter anderem die Kündigungswelle im Werkhof der Gemeinde Beringen im Jahr 2019. So wurde durch den Einwohnerrat eine Geschäftsprüfungskommission (GPK) beauftragt. Zudem beauftragte der Gemeinderat eine externe Beratungsfirma mit einer vertieften Analyse der internen Strukturen und Prozesse. Mit Zwischenbericht vom 28. April 2021 schloss der zuständige externe Berater die Organisationsanalyse ab und wies verschiedene Handlungsfelder und Massnahmenempfehlungen aus. Basierend darauf fällte der Gemeinderat an seiner Sitzung vom 30. August Grundsatzentscheide zur Organisation des Gemeinderates und der Verwaltung. In der Ausgestaltung dieser Entscheide seien noch viele Varianten denkbar, steht es in der Mitteilung weiter. Der Gemeinderat werde insbesondere die betroffenen Mitarbeitenden sowie die Geschäftsprüfungskommission eng in den Umsetzungsprozess mit einbinden.

So soll das neue Organigramm ausgestaltet sein

Konkret beabsichtigt der Beringer Gemeinderat einen Wechsel vom «operativen Gemeindeführungsmodell» zum «Delegationsmodell». Mit dem Delegationsmodell sei eine einheitliche Führung in der Verwaltung sichergestellt, wird dieser Entscheid begründet. Im neuen Modell soll die Anzahl an Ansprechpersonen reduziert werden, was die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten klarer gestalte. Nach wie vor sei die politisch-fachliche Verantwortung der übrigen Gemeinderatsmitglieder im zugeteilten Aufgabenbereich gegeben: «Sie bleiben für die Bürgerinnen und Bürger die Ansprechperson im Aufgabenbereich und beteiligen sich auch zukünftig an der Mitarbeiterqualifikation mit ihrem Fachinput», steht es weiter. An den aktuellen Pensen der Gemeinderatsmitglieder (80 Prozent Gemeindepräsidium, je 25 Prozent übrige Gemeinderäte) soll im Moment festgehalten werden.

So könnte das neue Organigramm des Gemeinderats Beringen aussehen. Grafik: zVg

Weiter soll die Verwaltung stärker eingebunden werden, indem sie vermehrt kleinere Aufgaben des Gemeinderats übernehmen soll. Dadurch soll der Gemeinderat von «operative Kleinigkeiten» entlastet werden, ferner soll es so möglich sein, Prozesse zu beschleunigen. In welchem Umfang die Delegation erfolgt; konkret welche Kompetenzen die Abteilungen erhalten, wird in einem nächsten Schritt in Absprache mit den Abteilungsleitenden und nach Rücksprache mit der GPK entschieden.

Werkreferat erhält Verwaltungsabteilung

Neu ausgestaltet soll auch das Werkreferat werden indem eine neue Abteilung geschaffen wird: Die Bauverwaltung wird neu also in zwei Abteilungen aufgeteilt. «Die neue Abteilung führt zu einer Stärkung des Aufgabenbereichs Tiefbau, sichert aber gleichzeitig auch die professionelle Bewirtschaftung der verschiedenen Themen im Bereich Umwelt wie den Landschafts- und Naturschutz, das Forstwesen, den Umweltschutz oder die Abfallbewirtschaftung», schreibt die Gemeindekanzlei Beringen weiter. Der Werkhof und das Schwimmbad, welches operativ sehr nahe beim Werkhof angesiedelt ist, gehören neu in dieses Referat. Der Name des neuen Referats sei aber noch offen.

Personaldienst soll neu ausgestaltet werden

Zudem gibt es Änderungen im Personaldienst. «Die bisherige Form des Personaldienstes wird von den Mitarbeitenden als nicht klar fassbar und wenig unterstützend wahrgenommen», steht es dazu. Im Delegationsmodell soll der Gemeindepräsident als Verwaltungsleiter und Personalreferent die Personalführung sämtlicher Abteilungsleitungen wahrnehmen. Folglich soll der Personaldienst künftig in die Abteilung Gemeindekanzlei integriert werden mit dem Ziel, eine interne Fachstelle zu schaffen, die unter anderem Führungspersonen unterstützt und fachlich berät. Derzeit sei noch offen, welche Ressourcen dafür benötigt würden und durch wen die Stelle besetzt werden könne.

Plan geht in Vernehmlassung

Die Gemeinde Beringen hat ihre Pläne für die Anpassung der Behörden- und Verwaltungsorganisation nun an Partner wie die Geschäftskommission des Einwohnerrats weitergereicht. Auch die Mitarbeitenden der Verwaltung sollen sich gemäss Mitteilung zu den Plänen des Gemeinderates äussern können. Dasselbe gelte für die Mitglieder der Geschäftsprüfungskommission. «Nach dieser ersten Vernehmlassung, die zirka Ende September abgeschlossen sein sollte, wird der Gemeinderat unter Berücksichtigung der eingegangenen Anregungen und mit Unterstützung einer externen Beratungsfirma, die den Umsetzungsprozess begleitet, das weitere Vorgehen und den Zeitplan festlegen», schreibt die Gemeindekanzlei Beringen zu den weiteren Schritten. (eku)

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