Hallau schreibt schwarze Zahlen

Aktien- und Landverkäufe haben zum positiven Ergebnis beigetragen.
Die Hallauer Rechnung, die der Gemeindeversammlung am 1. Juni vorgelegt wird, lässt «auf den ersten Blick» Freude aufkommen, wie Finanzreferent Roman Bader sagt. Sie weist einen Ertragsüberschuss von rund 87 000 Franken auf, dies bei deutlich höheren Abschreibungen als budgetiert. Die Investitionsrechnung hat vor allem wegen der wegfallenden Schulhausinvestitionen und noch nicht vollumfänglich realisierter Strassenprojekte merklich weniger Geld verschlungen als angenommen. Als Folge davon konnten 1,0 Millionen Franken der Bankschulden zurückbezahlt werden, und dies ohne Fondsentnahmen.
Bader begründet das positive Ergebnis mit Verkäufen von BS-Bank-Aktien, Landverkäufen im Dreispitz und in der Gewerbezone sowie dem Verkauf der gemeindeeigenen Liegenschaften in Wunderklingen. Aus diesen Transaktionen wurden Gewinne von rund 1,1 Mio. Franken erzielt. Der Finanzreferent mahnt aber, «dass diese Verkäufe nicht endlos möglich sind und wir unsere Jahresrechnung schon in naher Zukunft so gestalten müssen, dass diese auch ohne Substanzverkäufe ausgeglichen ausfällt».
Damit die laufende Rechnung annähernd das effektive Bild wiedergibt, hat der Gemeinderat zusätzliche Abschreibungen von rund 1,0 Mio. Franken vorgenommen, was etwa den erwähnten Buchgewinnen entspricht. Insgesamt wurden rund 2,3 Mio. abgeschrieben. Die Zusatzabschreibungen wurden vor allem bei den älteren Sachgütern vorgenommen. Gleichzeitig wurden Kleininvestitionen vollständig aus den Büchern entfernt.
«Insgesamt dürfen wir feststellen, dass die Kosten gut mit dem Budget korrespondieren», so Bader. Die grössten Abweichungen seien in den Bereichen Bildung und soziale Wohlfahrt zu verzeichnen, die kaum beeinflussbar seien. So seien die Beiträge zur Verbilligung der Krankenkassenprämien gegenüber dem Vorjahr um rund 110 000 Franken gestiegen. «Langfristig muss es uns aber gelingen, mit dem selber erarbeiteten Cashflow unsere Investitionen zu finanzieren», mahnt der Finanzreferent.
2017 wird es anders aussehen
Viele Projekte, vor allem im Tiefbau, erstrecken sich über mehrere Jahre. In welchen Kalenderjahren die tatsächlichen Kosten anfallen, ist im Voraus oft nur schwer abschätzbar. «Aus diesem Grund ist ein Vergleich zwischen den in der Jahresrechnung ausgewiesenen Investitionen und dem Budget kaum möglich», sagt Bader. Um künftig dennoch mehr Transparenz zu bieten, werde man eine sogenannte Verpflichtungskreditkontrolle aufbauen, aus der man bei jeder Rechnungsabnahme erkennen könne, ob die Gemeindeprojekte planmässig verliefen.
Insgesamt betrugen die Nettoinvestitionen im letzten Jahr 1,36 Mio. Franken, was deutlich weniger als die budgetierten 4 Mio. Franken war. Die Differenz ist laut Bader aufs nicht gebaute Oberstufenschulhaus (1,3 Mio. Franken) und auf die verbuchten Investitionseinnahmen aus dem Gewerbelandverkauf von 0,6 Mio. Franken zurückzuführen.
In der Rechnung 2017 werde sich allerdings ein umgekehrtes Bild präsentieren. Budgetiert seien Investitionen von 1,4 Mio. Franken, die effektiven Investitionen würden sich aber auf rund 2 Mio. Franken belaufen. Die Differenz sei hauptsächlich auf die im Budget fehlenden Beträge der Grossprojekte Strassensanierung Hallau-West und Wasserverbund Hallau-Wilchingen, die jetzt anfallen würden, zurückzuführen.