Kanton begräbt Schaffhauser E-ID – nun setzt man auf die Lösung vom Bund

Die Schaffhauser E-ID hat das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Der Kanton will die elektronische Identität durch Angebote des Bunds ersetzen.
Nun ist es offiziell: Nach sechs Jahren ist Schluss mit der Schaffhauser E-ID. Das Pilotprojekt, mit dem Schaffhauserinnen und Schaffhauser eine elektronische Identität auf ihrem Smartphone einrichten konnten, wird per Ende Jahr vom Netz genommen, teilt der Kanton mit. Anstelle der E-ID wolle man auf das digitale Angebot des Bunds setzen. Das Aus für die Schaffhauser E-ID hat das zuständige Departement des Innern bereits im September gegenüber den SN in Aussicht gestellt.
Seit Anfang 2024 stellt der Bund die Login-Lösung Agov für Behörden und Bevölkerung zur Verfügung. Nun soll Agov zum einzigen Login für alle Verwaltungsangelegenheiten auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene werden. Damit kann man beispielsweise die Steuererklärung elektronisch erledigen.
Zudem soll die geplante E-ID des Bundes in Agov integriert werden. Die Landesregierung plant die Einführung des neuen staatlichen digitalen Ausweises für 2026. Kostenpunkt: 182 Millionen Franken.
Kein Zwang für E-ID-Nutzung
Für den Kanton Schaffhausen kommt der Zeitpunkt gelegen. Der Vertrag zum Betrieb der Schaffhauser E-ID-Lösung läuft Ende Jahr aus. «Durch die jetzige Einführung von Agov ist Schaffhausen gewappnet für die Einführung der bundesweiten E-ID und spart sich künftige Aufwände», heisst es in der Mitteilung.
Die Ablösung werde Informatik Schaffhausen (ITSH) umsetzen. Alle verfügbaren Services der Schaffhauser E-ID sollen schrittweise auch mit Agov verfügbar sein – Priorität habe das elektronische Steuerkonto. Personen, die ihre Schaffhauser E-ID mit dem Steuerkonto verknüpft haben, werden noch informiert, wie sie auf Agov wechseln können.
Es bestehe weiterhin kein Zwang, Agov oder die kommende E-ID des Bundes zu verwenden. Alle bisherigen Dienstleistungen des Kantons und der Stadt Schaffhausen stehen weiterhin auch offline zur Verfügung.