Süsse Sicherheitsaktion von TCS und Schaffhauser Polizei zum Schulanfang

Simon Müller | 
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Kinder sorgen mit Keksen für mehr Sicherheit im Strassenverkehr. Bild: Simon Müller

Zum Schulstart verteilen die Drittklässler der Schule Kirchacker in Neuhausen Kekse und Parkscheiben. Gemeinsam mit der Polizei, dem TCS und dem Automobilclub bitten sie die Autofahrer um mehr Aufmerksamkeit im Strassenverkehr.

«Stoppen für Schulkinder – Ihre Polizei», steht auf einer Leuchttafel, die so hoch ist wie das Bushäuschen nebenan. Die Kirchenglocke schlägt neun Uhr, am ersten Schultag nach den Sommerferien. Vor dem Gemeindehaus in Neuhausen parkiert ein TCS-Auto. Hinter dem Auto lehnt ein Stapel Kartonschachteln an der roten Wand des Gemeindehauses. Eine Polizistin, in oranger Leuchtweste gekleidet, nimmt die oberste Schachtel vom Stapel und öffnet den Deckel, während ihr Blick zum benachbarten Schulhaus Kirchacker wandert. Eine Lehrerin führt ihre Drittklässler auf den Platz vor dem Gemeindehaus und hilft ihren Schülern, eine gelbe Leuchtweste überzuziehen. Die Polizistin verteilt den Kindern je eine Parkscheibe und eine Packung mit Keksen, welche mit einer Kinderzeichnung von einem Fussgängerstreifen bedruckt ist.

Werbegeschenke für Autofahrer

«Die süsse Sicherheitsaktion dient dazu, die Autofahrerinnen und -fahrer darauf aufmerksam zu machen, dass ab heute wieder viele Kinder im Strassenverkehr unterwegs sind», erklärt Verkehrspolizeichef Martin Tanner. In Zusammenarbeit mit dem TCS und dem Automobilclub führt die Schaffhauser Polizei eine jährliche Sicherheitsaktion zum Schulanfang durch. Die Polizistin erklärt den Schülern, wie sie die Autolenkerinnen und -lenker ansprechen und das Werbegeschenk übergeben sollen.

 

Ein Polizist steht in der Strasse und weist die Autos in die Einfahrt zum Schulhaus Kirchacker ein. Ein Auto fährt langsam durch die Gasse, die hinter das Gemeindehaus führt und öffnet das Fahrerfenster. Ein Drittklässler tritt an das Auto heran: «Grüezi. Wir sorgen dafür, dass die Kinder sicher in den Unterricht kommen. Darum bitten wir Sie, gut auf die Fussgängerstreifen zu achten und die Augen offen zu halten.» Der Fahrer nimmt dankend die Kekse und die Parkscheibe entgegen. «Das ist eine sehr gute Idee, solche Hinweise sollte es öfter geben», sagt er. Der Junge atmet auf, springt zu seinen Freunden und startet eine angeregte Diskussion. «Die Leute bleiben gegenüber den Kindern meist freundlich», sagt der Polizist, der den Jungen unterstützt hat. Sein Kollege, der die Autos anhält, erlebt hingegen auch Ablehnung. «Etwa die Hälfte der Autofahrerinnen und -fahrer zeigen sich abgeneigt und möchte ungestört weiterfahren. Sobald sie merken, dass die Kontrolle nicht obligatorisch ist, versuchen sie sich der Aktion mit Begründungen wie ‹Arzttermin› oder ‹auf dem Weg zur Arbeit› zu entziehen», sagt er.

Elterntaxi und Sozialkontakte

«Ich hoffe, dass ein Lamborghini oder Porsche vorbeifährt», ruft ein Knabe und fuchtelt mit seinen Armen. Als ein einfacher Personenwagen anrollt, macht er eine Grimasse. Der Fahrer möchte von einem Schüler wissen, was er im Verkehrsunterricht gelernt hat: «Erkläre mir Schritt für Schritt, wie du korrekt über einen Fussgängerstreifen gehst.» In einem anderen Auto sitzt ein Ehepaar und spricht über das Elterntaxi. «Viele Eltern fahren ihre Kinder direkt vor die Schule. So haben sie keine Möglichkeit, Erfahrungen im Strassenverkehr zu sammeln und Selbstständigkeit zu lernen. Der gemeinsame Schulweg mit einem Nachbarskind ist auch wichtig, um Freundschaften zu knüpfen und soziale Fertigkeiten zu lernen.»

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