«Prank Day»: Ausnahmezustand an der International School Schaffhausen

Alexander Hongler | 
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Im Freien kriegen die Fahrer eine ordentliche Ladung Konfetti ab. Bild: Alexander Hongler

Eine zu einer Rennbahn umfunktionierte Turnhalle, ausgefallen geschmückte Schulzimmer, Konfetti, wo man hinschaut und vor allem glückliche, tobende Schülerinnen und Schüler. An der International School Schaffhausen (ISSH) fand am Montag der alljährliche «Prank Day» (Maturstreich) statt.

In der Turnhalle herrscht ein ohrenbetäubender Lärm. Aus den Lautsprecheranlagen sind Soundtracks des Videospielklassikers «Mario Kart» zu hören. In zwei Ballwagen sitzt je ein helmgeschützter Schüler aus einer tieferen Schulklasse. Zwei weitere stehen zum Schieben der Wagen bereit.

Auf die Plätze, fertig, los! Das Rennen ist eröffnet. Es wird noch lauter. Die Fahrer durchqueren die Halle, machen einen Schwenker über den Pausenplatz. Dort wartet ein Konfetti-Boxenstopp. Ordentlich «konfettigeduscht» rasen sie zurück in die Halle, wo sie von der tosenden Menge ins Ziel gepeitscht werden – Action pur. Egal, ob Schulleiterin, Lehrperson oder Schülerinnen oder Schüler, alle scheinen eine gute Zeit zu haben.

«Die Mario-Kart-Rennbahn ist die Hauptattraktion des Morgens», erzählt Phil. Er ist einer der zwölf Schülerinnen und Schüler, welche an der International School Schaffhausen diesen Sommer die international anerkannte Matura abschliessen werden. Der Morgen sei von der Abschlussklasse in kleinen Gruppen geplant worden. Zusammen habe man Ideen gesammelt und die besten in den einzelnen Zimmern umgesetzt. Ein übergeordnetes Thema gebe es eigentlich nicht. «Es geht einfach darum, so viel Unordnung wie möglich zu veranstalten», sagt Phil mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht. Für die Aufräumarbeiten seien schliesslich die 11.-Klässler, also die Stufe unter der Abschlussklasse, verantwortlich.

Kreativität, wo man hinschaut

Nebst der Mario-Kart-Bahn stösst man im Schulhaus auch noch auf andere kreativ umgestaltete Zimmer. Ein Schulraum wurde kurzerhand zu einer Mini-Fussball-Arena umfunktioniert. In einem anderen kleben Hunderte beobachtende Augenpaare an der Wand – Albträume vorprogrammiert. Einer Lehrerin wurde die Türe komplett zugeklebt. Sie musste sich frühmorgens zuerst durch zig Schichten Klebeband kämpfen. Im Mathezimmer liegen die Lehrmittel quer durch den Raum verteilt herum. «Dieses Jahr waren sie gnädig zu mir», so die Mathelehrerin lachend.

Abgesegnet wurden all diese Ideen von Silke Fox. Sie ist die Leiterin der gymnasialen Stufe der Schule und war für die übergeordnete Koordination des Morgens verantwortlich. Natürlich entstünden an den «Prank Days» auch manchmal kleine Materialschäden. «Doch schliesslich geht es darum, dass die Maturandinnen Spass haben und sich kreativ ausleben können.» Deswegen zeige man sich seitens der Schulleitung sehr tolerant.

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