«Es ist die aktive Beteiligung der Eltern gefragt»

Shania Eberhard | 
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Nurul Hawadiya Spahic setzt auf die Montessori-Pädagogik. Bild: Shania Eberhard

«Es ist wichtig, dass Kinder sich auszuleben können um ihre Fähigkeiten zu entdecken», sagt Nurul Hawadiya Spahic. Seit Jahren engagiert sie sich dafür, Kindern dies zu ermöglichen. Zum einen mit einer Partnerschaft für ein Mädchen aus Indonesien, für das sie mittlerweile eine Art Mentorin geworden ist. «Wir tauschen uns oft über ihre Ziele und mögliche Karrieremöglichkeiten aus. Ich versuche, sie zu unterstützen, wo ich kann.»

«Wir tauschen uns oft über ihre Ziele und mögliche Karrieremöglichkeiten aus. Ich versuche, sie zu unterstützen, wo ich kann.»

Nurul Hawadiya Spahic

Zum anderen hat Spahic letztes Jahr ihren eigenen Onlineshop «Bambino Nature» gegründet und produziert Spielsachen, die Kindern bei der Entfaltung ihrer Fähigkeiten helfen soll. Die gebürtige Indonesierin ist selbst zweifache Mutter. Beide Kinder waren bereits als «Chnopf der Woche» in den SN zu sehen. Seit sie selbst Mutter sei, habe sie die Montessori-Erziehungsmethode für sich entdeckt. «Praktisches lernen, das Berücksichtigen natürlicher ­Interessen und die Entfaltung der eigenen Fähigkeiten sind die Grundpfeiler dieser Methode», so Spahic. Jedoch gebe es nicht viele Montessori-Lernspiele. Deshalb habe sie sich gedacht: «Wieso entwickle ich nicht selbst welche und versuche, diese jungen Eltern näherzubringen?» Aus diesem ­Gedanken wurden Produktideen und schliesslich ein eigenes Unternehmen. «Die nötigen Grundkenntnisse für die Gründung eines Unternehmens hatte ich bereits», sagt Spahic. Die Beringerin hat in ­Japan Betriebswirtschaftslehre studiert und an der Universität Fribourg ihren Master in Volkswirtschaftslehre gemacht.

Zur Person

Alter: 35

Zivilstand: verheiratet, zwei Kinder

Wohnort: Beringen

Hobbys: Reisen, Klavierspielen, Tanzen, Sport

Aktuelle Lektüre: «The Montessori Toddler» – Simone Davis, «Awaken the Giant Within» – Anthony Robbins

Lieblingsspielzeug als Kind: Lego, Polly Pocket

Inzwischen sind zwei ihrer Produkte auf dem Markt. Doch nicht nur der spielerische Ausbau der eigenen Fähigkeiten gehört zum Konzept der Spielsachen. «Es ist die aktive Beteiligung der Eltern gefragt», sagt Spahic. So können sich die Kinder zwar frei ausleben und ausprobieren, sind aber gleichzeitig auf gewisse Inputs von den ­Eltern – oder anderen Bezugspersonen – angewiesen. «Damit möchte ich Eltern und Kinder näher zusammenbringen», sagt Spahic. Die Produktkonzepte stammen alle von ihr selbst. In einem Team mit zertifizierten Fachleuten seien diese dann ­umgesetzt worden. «Zudem habe ich eine Partnerschaft mit einem Künstler, der die Spielsachen gestaltet», sagt Spahic.

Bevor sie angefangen hat, die Spielsachen zu verkaufen, holte sich Spahic die Meinungen ihrer Kinder ein. «Die beiden waren sofort hell begeistert von den neuen Spielsachen.» Und die kleinen Kritiker seien mit ihrer Meinung nicht allein. «Bisher haben wir ausschliesslich positives Feedback erhalten», sagt Spahic. Seit ­August hätten sie rund 200 Produkte an Kundinnen und Kunden rund um den Globus verkauft. Einen so grossen und vor ­allem weltweiten Erfolg habe sie selbst nicht erwartet, sagt Spahic.

Sie und ihr Team arbeiten weiterhin an neuen Produkten. «Bei den zukünftigen Spielzeugen möchte ich vor allem andere Kulturen stärker miteinbeziehen und den Kindern näherbringen.» 

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