Spitalneubau: «Jetzt können wir noch handeln»

Dario Muffler | 
Lesenswert
Noch keine Kommentare
Die Planungsphase ist nun abgeschlossen. Bild: zvg

Der Neubau der Spitäler Schaffhausen wird nun nochmals auf Herz und Nieren geprüft. Und auf Sparpotenzial. Derweil ist nun ein neuer Gesamtprojektleiter da.

Es gibt viel zu tun für den Spitalrat, das oberste Gremium der Spitäler Schaffhausen, und für die Baukommission, die den Neubau beaufsichtigt und eng begleitet. Sie sind in die sogenannte Konsolidierungsphase gestartet. Diese beinhaltet die Überprüfung des gesamten Bauprojekts. «Es geht darum, scharf zu prüfen, ob alles den Ansprüchen der Spitäler nach dem aktuellsten Erkenntnisstand entspricht», sagt Marie-Theres Caratsch, Vorsitzende der Baukommission. «Jetzt können wir noch handeln. Wenn der Beton bestellt ist, wird es schwieriger.»

Diese Überprüfung des Bauprojekts dauert bis ins nächste Jahr. Damit verzögert sich auch der Baustart. Geplant war, den Spatenstich 2023 durchzuführen. Nun ist frühestens 2024/2025 mit dem Spatenstich zu rechnen. Für Caratsch kein Weltuntergang: Entscheidender, als schnell mit dem Bau zu beginnen, sei es, die Anforderungen an den Bau noch ein letztes Mal prüfen zu können und Erkenntnisse ins Projekt einfliessen zu lassen.

«Standard-Prozess»

Hat die detaillierte Prüfung damit zu tun, dass der Projektleiter in einer entscheidenden Phase gegangen ist und es im Spitalrat und in der Baukommission in der Vergangenheit Zuständigkeitsprobleme und Wegschauen gegeben hat? Caratsch verneint. «Das ist ein üblicher Prozess bei so grossen Projekten.»

Bei der Prüfung geht es darum, zu analysieren, ob die geplanten Flächen für den aktuell bekannten Bedarf ausreichen. Als Grundlage für die Leistungen wird die aktualisierte Spitalstrategie zuhanden genommen. «Es gilt zudem zu prüfen, welche Auswirkungen technologische Entwicklungen haben.» Auch die Grösse des Parkhauses werde überprüft. «Wir kennen die relevanten Themen», sagt die Bauexpertin. «Ob das Projekt in der aktuellen Form unsere Ansprüche erfüllt oder nicht, können wir am Ende der Prüfphase sagen.»

Die Prüfung und Anpassungen haben auch direkte Auswirkungen auf die Kosten des Neubaus. «Kostenoptimierungen sind in jeder Phase das Ziel», sagt Caratsch. Würde man das Projekt Stand Vorprojekt bauen, würde es teurer werden als die 240 Millionen Franken. Der Grund dafür sei die Baupreisteuerung von knapp 10 Prozent. «Es ist eine extrem wichtige Phase, in der wir nun sind», sagt Caratsch und ist optimistisch.

Positiv für das Projekt ist auch, dass es einen neuen Gesamtprojektleiter hat. Seit dem 1. August ist das Urs Oehninger, wie die Spitäler Schaffhausen mitteilen. Der 57-Jährige hat 15 Jahre Erfahrung in der Umsetzung von Bauprojekten im Spitalbereich, war im In- und Ausland tätig und betreute den Umbau des Kantonsspitals Münsterlingen.

Ist dieser Artikel lesenswert?

Ja
Nein

Kommentare (0)

Neuen Kommentar schreiben

Diese Funktion steht nur Abonnenten und registrierten Benutzern zur Verfügung.

Registrieren