Jetzt gilt erhebliche Waldbrandgefahr in Schaffhausen

Andreas Schiendorfer | 
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Feuer im Wald ist noch erlaubt, aber es wird zu sorgfältigem Umgang gemahnt. Symbolbild: Pixabay

Im Kanton Schaffhausen gilt seit Donnerstagnachmittag erhebliche Waldbrandgefahr (Stufe 3). Gleichzeitig zeigt sich der Wald noch in einem guten Zustand.

Wir befinden uns gegenwärtig in einer paradoxen, doch gerade darum nicht ungefährlichen Situation. Denn auf die Frage nach dem aktuellen Zustand des Schaffhauser Waldes gibt Kantonsforstmeister Urban Brütsch eine im ersten Moment eher überraschende Antwort: «Dem Schaffhauser Wald geht es gut. Der Zustand ändert sich ja nicht von einem Tag auf den anderen. Wir müssen da in längeren Zeiträumen denken. Im nassen Sommer 2021 konnte sich unser Wald weitgehend von den vorangegangenen Trockenjahren erholen. Und auch die ersten Monate dieses Jahres haben dem Wald gut getan.»

Prognosen sind weniger günstig

Aber ohne grosse Atempause schiebt er ein grosses Aber nach: «Wenn es in den nächsten zwei, drei Wochen heiss bleibt und nicht regnet, haben wir gegen Ende Monat definitiv zu wenig Wasser im Boden. Durch die Trockenheit werden die Bäume gestresst, und es ist zu befürchten, dass die Schäden durch die Borkenkäfer wieder zunehmen.»

1.-August-Feuerwerk gefährdet

Neben dem allgemeinen Gesundheitszustand des Waldes interessiert aber vor allem auch die Waldbrandgefahr, nicht zuletzt auch im Hinblick auf den 1. August. Müssen wir diesen ohne Feuerwerk und Höhenfeuer begehen?

«Im Moment kann man das noch nicht abschliessend beurteilen», gibt sich Brütsch vorsichtig. «Weil der 1. August für uns alle ein wichtiger Tag ist, versuchen wir, den Entscheid frühzeitig zu fällen, damit sich die Organisatoren und die Bevölkerung darauf einstellen können. Geplant ist, dass wir bis zum 25. Juli die Situation möglichst endgültig beurteilen.»

Doch im Laufe des Tages beziehungsweise nach einer Lagebeurteilung der zuständigen Fachleute der Kantonalen Verwaltung wird endgültig klar, dass nur ein kleines Wunder in Form eines im Moment nicht vorhersehbaren Regens den Bundesfeiertag in seiner herkömmlichen Form retten kann.

«Im Kanton Schaffhausen gilt ab heute Stufe 3 (erhebliche Waldbrandgefahr) im ganzen Kantonsgebiet», heisst es in einer am Donnerstagnachmittag von der Staatskanzlei verschickten Medienmitteilung. «Die Bevölkerung ist aufgerufen, vorsichtig mit Feuer und Rauchwaren umzugehen.»

Es gelten, wie Kantonsforstmeister Urban Brütsch bestätigt, die folgenden Empfehlungen: «Feuer nur in bestehenden Feuerstellen entfachen und beim Verlassen zwingend löschen; Feuer immer beobachten und Funkenwurf sofort löschen; Das Wegwerfen von brennenden Zigaretten und Zündhölzern ist strikte zu unterlassen; Anweisung der lokalen Behörden befolgen.»

Eigentlich sind das Regeln, die man im Wald ohnehin immer beachten sollte. Allerdings kann Nachlässigkeit aufgrund der Trockenheit, der Hitze und auch möglicher Windsituationen wirklich fatale Folgen haben. Für Wald und Bevölkerung.

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