Böötle und Co. auf dem Rhein – das gilt es zu beachten

Eva Kunz | 
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An einem heissen Sommertag ist «Böötlen» für viele eine attraktive Freizeitaktivität. Bild: Roberta Fele

Im Sommer tummeln sich wieder einige Gummiböötler, Schwimmer und Stand-up-Paddler im Rhein. Doch Vorsicht: Der Schönwetter-Spass kann unschön enden. Jährlich gibt es Badetote zu beklagen. Prävention ist daher alles. Hier lesen Sie, worauf man beim Ausflug auf den Rhein achten sollte.

So schön der Aufenthalt auf und in Gewässern auch ist, so prekär kann er enden. In der Schweiz kommt es jedes Jahr zur Badeunfällen und Fällen mit Menschen, die im Wasser ertrinken. Auch heuer kam es bereits wieder zu mehreren solchen Vorfällen. Allein in der letzten Woche sind in der Region zwei Personen im Rhein ertrunken. Ein 67-jähriger Mann wurde am Sonntag in Dachsen geborgen und am Montag konnte ein 51-Jähriger in Büsingen nur noch tot aus dem Rhein gezogen werden. Die Unfallursache ist in beiden Fällen derweil noch unklar. Gewisse Verhaltensweisen und Faustregeln können dazu beitragen, das Unfallrisiko im Steh- und Fliessgewässern zu minimieren. Wir haben die wichtigsten Tipps der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) in fünf Punkten zusammengetragen.

Allgemeine Regeln für den sicheren Aufenthalt im Wasser

 

  • Nie alkoholisiert oder unter Drogen ins Wasser gehen.
  • Nie mit vollem oder ganz leerem Magen schwimmen gehen .
  • Nie überhitzt ins Wasser springen, stattdessen vor dem Gang ins Wasser unter die kühle Dusche stehen oder langsam ins Gewässer gehen und den Körper mit Wasser benetzen.
  • Nicht in trübe oder unbekannte Gewässer springen.
  • Schwimmhilfen und Luftmatratzen gehören nicht in tiefe Gewässer, da sie keine Sicherheit bieten und sich zudem schlecht steuern lassen.
  • Lange Strecken nie alleine schwimmen, denn auch der besttrainierte Körper kann eine Schwäche erleiden.
  • Um für andere gut sichtbar zu sein, eine Badekappe in Signalfarbe tragen.

Sicher baden mit Kindern


Beim Badespass mit Kindern ist die Aufsicht besonders wichtig. Bereits bei geringer Wassertiefe können Kinder in weniger als 20 Sekunden ertrinken. In den meisten Fällen geschieht dies geräuschlos. Die SLRG empfiehlt daher, Kinder nur begleitet an oder in das Wasser zu lassen und kleine Kinder in Griffnähe zu beaufsichtigen. Schwimmhilfen wie «Schwimmflügeli» ersetzen nicht die persönliche Aufsicht.

Sicher im Fluss unterwegs


In Flüssen gilt es einiges zu beachten. Wie man sicher «böötelt», wird im nächsten Punkt erläutert. In diesem Punkt geht es um allgemeine Grundregeln, die für jegliche Art von Flussaufenthalt gelten. Besonders im Rhein herrscht reger Verkehr – nicht nur durch die Kursschiffe der URh, sondern auch durch Weidlinge, Motorboote oder Ruderboote. Hier gilt es stets eine gute Distanz zu anderen Verkehrsteilnehmern einzuhalten. Eine zusätzliche Gefahr stellen Wiffen, Wehren, Brückenpfeiler oder Wasserwalzen, die sich etwa bei Flusstreppen bilden, dar. Den Flussabschnitt mit all den dort befindlichen Hindernissen also gut zu kennen, ist lebenswichtig. Zudem sollte man jederzeit auf Schwimmende achten, denn leider tragen längst nicht alle eine auffällige Badekappe.

Sicher Böötlen


Sich mit dem Gummiboot auf dem Rhein treiben lassen, zählt zu den Bade-Highlights im Sommer. Wer aber sicher auf dem Fluss unterwegs sein will, sollte sich folgende Empfehlungen zu Herzen nehmen. Die SLRG empfiehlt Schlauchbootfahrern, eine Weste zu tragen, die Nutzlast des Boots zu beachten und diese nicht zu überschreiten, Boote nicht zusammenzubinden, da sie dann nicht mehr manövrierfähig sind, unbekannte Flussabschnitte vor der Fahrt zuerst zu erkunden, sich nur als geübter Schwimmer in freie Gewässer zu begeben und auf die Wassertemperatur zu achten. Hier gilt die Faustregel: je kühler, desto kürzer der Aufenthalt im Wasser.

Flusssignale kennen


Auf Flüssen gibt es ausserdem diverse Signale. Sie zu kennen, ist ebenfalls zentral für einen sicheren Aufenthalt im Fluss. Hier finden Sie eine Übersicht der Schweizer Gewässersignale.

Audio
Martin Tanner, Chef der Schaffhauser Verkehrspolizei, und Tim Stalder, SLRG-Rettungsschwimmer, sprechen über die Verhaltensregeln auf dem Rhein.
Radio Munot

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